Der einzelne
Waldbesitzer sei teils damit überfordert, Waldbrand-Schutzstreifen an Straßen und Bahnlinien zu pflegen sowie mit dem Wegebau, sagte Vorsitzender Enno Rosenthal. Er sieht die Zuständigkeit künftig beim Land. Die Landesforstbehörden sollten mit Hilfe von EU-Fördermitteln die Waldbrand-Vorsorge übernehmen, da dort eine bessere personelle und technische Ausstattung vorhanden sei, sagte Rosenthal.
Die Pflege der Waldbrandschutzstreifen - Flächen, die unter anderem von leicht brennbarem Material wie Reisig und dürren Ästen befreit werden - liegt bislang bei den einzelnen Waldbesitzern. Das Land Brandenburg, in dem in diesem Jahr erneut große Feuer wüten, gilt bundesweit als das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung.
Die Vorsitzenden forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse kommen an diesem Samstag in Seddiner See zusammen, um über eine bessere
Waldbewirtschaftung zu beraten. Der Waldbauernverband Brandenburg, der Eigentümerinnen und Eigentümer kleiner Waldflächen vertritt, berichtete von einem Brennholz-Boom in diesem Jahr. Die Nachfrage sei explosionsartig gestiegen und kaum noch zu decken, sagte Rosenthal. «Die Leute stürzen sich auf heimische Rohstoffe. Aber für diesen Winter ist kein trockenes Brennholz mehr zu kriegen», meinte er.
Auch der Bundesverband Brennholz berichtete Anfang Juli, dass die Händler die Nachfrage vielerorts nicht mehr bedienen können. Der Ukraine-Krieg, die Sorge um die
Energieversorgung und die
Teuerung bei Gas und Heizöl sehen Fachleute als Gründe für die gestiegene Nachfrage nach Holzöfen.
Rund 2.500 Mitglieder sind im Waldbauernverband mit Sitz in Walsleben (Kreis Ostprignitz-Ruppin) organisiert. Brandenburgs
Wälder liegen nach Angaben des Agrarministeriums zu etwa zwei Dritteln in privaten Händen, das sind rund 670.000 Hektar.