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01.01.2021 | 06:42 | Umweltschutzorganisation 

Waldbewirtschaftung in Mecklenburg-Vorpommern erntet Kritik

Schwerin - Das Land muss nach Ansicht der Umweltschutzorganisation BUND den Aufbau klimastabiler Wälder konsequenter als bisher angehen.

Waldbau
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Der Klimawandel macht den Wäldern zu schaffen, die Auswirkungen sind überall zu sehen. Das Land kann nach Ansicht von Umweltschützern eine deutlich bessere und ökologischere Waldbewirtschaftung betreiben. (c) proplanta
«Der Schutz von Klima und biologischer Vielfalt muss insbesondere in öffentlichen Wäldern Vorrang vor finanziellen Aspekten haben», sagte die Geschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz, Corinna Cwielag, der Deutschen Presse-Agentur. Diesem Vorrang für klimastabile Wälder werde die auf dem Tisch liegende Änderung für das Gesetz über die Landesforstanstalt bisher nicht gerecht. «Dort steht die Kostendeckung als Maßgabe für die Landeswälder drin.»

Der BUND forderte, dass der Wasserrückhalt in den Wäldern und die wirksame Absenkung der viel zu hohen Reh- und Hirschbestände Priorität haben müssten. Selbst in Schutzgebieten würde häufig konventionell gewirtschaftet und die Landesforst stehe unter wirtschaftlichem Druck durch die Landesregierung. «Damit geraten die Forstämter vor Ort in Bringschuld», sagte Cwielag.

Oft seien forstliche Maßnahmen viel zu großflächig und so stark, dass sich das gesamte Waldklima durch Öffnung der bisher beschatteten Waldbereiche ändert. Sonne und Wind gelangen an den bisher schattigen und feuchten Waldboden. Durch die Austrocknung der oberen Humusschichten in Verbindung mit fehlenden Gesamtniederschlägen gerieten die Wälder in Trockenstress, sagte Cwielag.

Ein Weg hin zu klimastabilen Wäldern seien klare Vorgaben und Verpflichtungen zum Aufbau von Laubmischwäldern bei Nach- und Neupflanzungen. «Die Maßgabe, «bevorzugt Mischkulturen» anzubauen, reicht da nicht aus. Das muss Pflicht werden», betonte Cwielag.

Für die Waldentwicklung wäre es in den meisten Fällen besser, tote Fichten einfach stehen oder zusammenbrechen zu lassen und das Feld dann zehn Jahre der Natur zu überlassen. «So entstehen natürliche Baumverjüngungen in der Fläche.» Wenn die Bäume einmal tot sind, seien sie stehend auch keine Brutstätte mehr für Borkenkäfer.
dpa/mv
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