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11.02.2011 | 08:50 | Waldstrategie 2020  

Waldstrategie 2020 - Chancen nutzen, statt vergeben

Berlin - Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) begrüßt die geplante Waldstrategie 2020 der Bundesregierung und legt Wert auf die richtige Perspektive:

Waldstrategie 2020
Nur eine gleichrangige Berücksichtigung der drei Säulen der Nachhaltigkeit kann den zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft gerecht werden. Ein Vorrang des Naturschutzes dagegen greift zu kurz.

“Die globalen Herausforderungen unserer Gesellschaft sind zu komplex, um nur eindimensionale Lösungen zu fordern.“ so DFWR-Präsident Georg Schirmbeck, MdB. „Eine Waldstrategie für Deutschland muss sich daher auf das ökologische, ökonomische und soziale Potenzial unserer Forstwirtschaft stützen und dieses weiterentwickeln.“ Dem Anstieg der Weltbevölkerung und der damit verbundenen Nachfrage nach Energie und Nahrung, stehen die Endlichkeit der fossilen Energieträger und die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Umwelt gegenüber. Chancen liegen daher im ressourceneffizienten Materialeinsatz und einer verstärkten Verwendung nachwachsender Rohstoffe als eine echte Alternative zu Materialien auf Basis endlicher Ressourcen oder solcher mit kritischer Ökobilanz.

Holz ist Deutschlands bedeutendster nachwachsender Rohstoff. Seine Produktion und Bereitstellung erfolgt im Rahmen nachhaltiger Forstwirtschaft. Sie ist Basis für über 1 Millionen Arbeitsplätze im „Cluster Forst und Holz“ - insbesondere im ländlichen Raum. Waldgesetze von Bund und Ländern schreiben die nachhaltige Bewirtschaftung unter Wahrung und Förderung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion der Wälder vor.

Für die rund 2 Millionen Waldbesitzer und Forstleute ist der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Ökosystem Wald ein wichtiger Erfolgsfaktor. 70 Prozent der rund 11 Millionen Hektar Wald sind nach Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft von unabhängigen Dritten zertifiziert und dokumentieren diese Haltung.

Bestandsaufnahmen und regelmäßige Kontrollen wie die Bundeswald-inventuren und die letzte Zwischeninventur aus dem Jahr 2008 bescheinigen die Entwicklung hin zu naturnahen Mischwäldern. Die Holzvorräte in den Wälder sind stetig angewachsen, gleichzeitig stieg der Anteil an Totholz von 11,5 auf 24 Kubikmeter pro Hektar Waldfläche. Zwei Drittel der heimischen Wälder sind schon heute mit mindestens einer Schutzkategorie, wie bspw. Naturparke, Naturschutz- oder FFH-Gebiete, belegt, die im wesentlichen dem Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt dienen.

Vor diesem Hintergrund müssen Forderungen von Umweltverbänden nach Vorrang für den Biodiversitätsschutz und Aussagen in der Waldstrategie zu zusätzlichen Flächenstilllegungen kritisch gesehen werden. Offen bleibt zudem, wie eine angemessene Entschädigung für die fehlenden Einnahmen oder Mehraufwendungen der Waldbesitzer sichergestellt werden kann. Die deutsche Forstwirtschaft hat bewiesen, dass sie verantwortungsvoll mit dem Wald umgeht. „Insbesondere die privaten Waldeigentümer, die fast 50 Prozent des Waldes bewirtschaften, dürfen durch überzogene Ansprüchen an und in einer Waldstrategie nicht überfordert werden.“ so Schirmbeck. „Die Waldstrategie der Bundesregierung muss die nachhaltige, multifunktionale Forstwirtschaft auf ihrem guten Weg weiter unterstützen.“ (dfwr)
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