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22.03.2011 | 11:13 | Holzwirtschaft  

Waldstrategie 2020: Holzindustrie fordert verlässliche Rahmenbedingungen

Berlin - Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) und der Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) zeigen sich enttäuscht darüber, dass die „Waldstrategie 2020“ der Bundesregierung nicht wie angekündigt zeitnah verabschiedet werden soll.

Holzwirtschaft
Gleichzeitig wird darin jedoch auch die Chance für eine Nachjustierung gesehen. „Die Holzwirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in der Energiepolitik ist dies wichtiger denn je“, betonte BSHD-Präsident Klaus Böltz.

Der in diesem Zusammenhang zu forcierende Ausbau erneuerbarer Energien verbietet weitere Flächenstilllegungen geradezu. Vorhandene Nutzungseinschränkungen sind auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. „Das Ziel einer überholten Biodiversitätsstrategie, pauschal 5 % der Waldfläche in Deutschland zusätzlich aus der Nutzung zu nehmen, ist mit Blick auf die bereits bestehende Versorgungslücke der Holz- und Energiewirtschaft nicht mehr zeitgemäß.“, so Michael Funk, Vorstandssprecher der AGR.

„Die von der Bundesregierung formulierten energiepolitischen Ziele sind schon sehr ambitioniert, da sie auf unrealistischen Potenzialerwartungen beim verfügbaren Holzaufkommen beruhen. Bei einer frühzeitigen Abschaltung von Atomkraftwerken wird man nach Alternativen vor allem bei den erneuerbaren Energien suchen“, stellt Michael Funk fest, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR). „Dies würde die bereits angespannte Situation auf dem Holzmarkt zusätzlich verschärfen, da die Biomassenutzung im künftigen Energiemix eine maßgebliche Rolle spielen soll“, so Funk weiter.

Die teilweise polemische Kritik der Naturschutzverbände an der Waldstrategie sei überzogen und blendet die klimapolitische Bedeutung der Holznutzung völlig aus. „Wir alle müssen zukünftig verantwortungsvoller mit der Ressource Holz und unseren Waldflächen umgehen. Das gilt ausdrücklich auch für den Naturschutz. Großflächiger Nutzungsverzicht ist im wahrsten Sinne des Wortes „Ressourcenverschwendung“ und naturschutzfachlich nicht zu begründen.“ erklärt Klaus Böltz. Naturnahe Forstwirtschaft und Biodiversität seien keine Gegensätze, sondern bedingen einander. Das zeige der Strukturreichtum unserer Wälder eindrucksvoll.

AGR und BSHD begrüßen daher grundsätzlich die Verabschiedung einer Waldstrategie, die die vielfältigen Funktionen des Waldes ausgewogen und im Kontext aktueller und künftiger Herausforderungen an die Gesellschaft und den Wirtschaftsstandort Deutschland berücksichtigen. Mit dem vorgelegten Entwurf der Waldstrategie hat die Bundesregierung den richtigen Weg eingeschlagen. Die deutsche Holzindustrie ist auf eine langfristige Strategie zur nachhaltigen Versorgung ihrer Werke mit Holz aus nachhaltiger und naturverträglicher Waldwirtschaft angewiesen. „Was den Nutzungsaspekt angeht, muss jedoch noch mal nachjustiert werden“, fordern Funk und Böltz gemeinsam. (AGR/BSHD)
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