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03.02.2016 | 08:19

Waldzustand in Thüringen stabil

Erfurt - „Die Ergebnisse des Thüringer Waldzustandsberichts 2015 zeigen, dass der Zustand unserer Wälder im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil geblieben ist.“

Waldzustandsbericht Thüringen 2015
(c) proplanta
„21 Prozent aller Waldbäume Thüringens sind gesund, 48 Prozent weisen nur leichte Schädigungen auf. 31 Prozent wurden allerdings als deutlich geschädigt eingestuft“, sagte Forstministerin Birgit Keller gestern anlässlich der Präsentation des Waldzustandsberichts in Erfurt.

Betrachtet man die einzelnen Baumarten, dann ergibt sich ein differenziertes Bild: Die Buche hat sich von den Auswirkungen der starken Fruchtbildung 2014 erholt. Der Anteil deutlich geschädigter Buchen ist um 20 Prozent zurückgegangen und zeigte mit nur 28 Prozent den niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen.

Der häufigste in den Thüringer Wäldern vertretene Baum ist die Fichte. Sie ist im Baumartenvergleich auch der gesündeste. Dieses Ergebnis darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Klimawandel bei der Fichte als Baumart der kälteren Regionen zunehmend Vitalitätsprobleme hervorrufen wird. So nahm der Anteil deutlich geschädigter Fichten um 5 Prozent zu.

Die Forstbehörden messen aber nicht nur den Zustand des Waldes, sondern arbeiten aktiv an der Erhaltung seines Gesundheitszustandes. Unser langfristiges forstpolitisches Ziel ist die Schaffung von widerstandsfähigen und klimastabilen Dauerwäldern mit einem breiten Baumartenspektrum. Dafür werden wir die nachhaltige, naturgemäße Waldbewirtschaftung fortsetzen und den Waldumbau zu ökologisch wertvollen Mischwäldern weiter vorantreiben.

Die Waldzustandserhebung wurde in Thüringen zum 25. Mal durchgeführt. Seit 1991 wird jährlich an insgesamt 353 Aufnahmepunkten stichprobenartig der Kronenzustand unserer Waldbäume begutachtet. Im Rahmen der Waldzustandserhebung 2015 wurden insgesamt 8.400 dauerhaft markierte Bäume begutachtet. Die Ergebnisse werden im Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha zusammengestellt und ausgewertet.

Wie gesund ein Baum ist, erkennt man insbesondere an der Baumkrone. Als verlässliche Indikatoren gelten sowohl der Verlust der Nadel- und Blattmasse wie auch Vergilbungen oder unnatürliche Verfärbungen im Kronenraum. Aus beiden Indikatoren wird die sogenannte Kronenverlichtung errechnet, die den Verlust von Nadel- oder Blattmasse im Verhältnis zu einem vollkommen gesunden Baum beschreibt.

Der Durchschnittswert je Baumart bzw. über alle Baumarten wird als „mittlere Kronenverlichtung“ bezeichnet. 2015 lag landesweit die mittlere Kronenverlichtung bei 22,4 Prozent, das ist ein geringfügiger Anstieg um 0,2 Prozent im Vergleich zu 2014.
TMIL
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