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11.11.2009 | 03:59 | Waldwirtschaft 

Weinmeister: Fortwirtschaft im Rheingau hat 1.000 Jahre Geschichte

Rüdesheim - Die Forstwirtschaft im Rheingau kann auf eine 1.000-jährige Geschichte zurückblicken. Die Bewirtschaftung des Staatswalds ist damit in dieser Region länger nachweisbar als in anderen Landesteilen.

Forstwirtschaft
(c) proplanta
Darauf hat Agrarstaatssekretär Mark Weinmeister am Dienstag in Rüdesheim (Rheingau-Taunus-Kreis) hingewiesen. Er sprach bei der Einweihungsfeier des für rund 800.000 Euro umgebauten und renovierten Forstamtsgebäudes in der Rheinstadt vor Vertretern aus Forstwirtschaft und Politik. Wie der Staatssekretär mitteilte, schenkte Kaiser Otto II im Jahr 982 den Hauptteil des heutigen Staatswaldes dem Erzbischof Willigis von Mainz. Im Jahr 1108 wurde das Gebiet in einer Urkunde als „Churfürstliche Domäne“ erwähnt. „Damit war dieser Wald nicht mehr nur ein Hofjagdrevier. Er diente wirklich wirtschaftlichen Zwecken – nämlich der nachhaltigen Versorgung mit Bau- und Brennholz. Das war für die damalige Zeit ungewöhnlich“, sagte Weinmeister.

Heute betreuen 27 Mitarbeiter im Forstamt Rüdesheim eine Waldfläche von 18.500 Hektar. Davon sind 3.200 Hektar Staatswald, 13.500 Kommunalwald und 1.650 Hektar Privatwald. Das Forstamt betreut den Wald der Städte Eltville, Oestrich-Winkel, Geisenheim, Lorch und Rüdesheim sowie der Gemeinden Walluf, Schlangenbad und Kiedrich. Die Betreuungsfläche verteilt sich auf 11 Revierförstereien. Zwei Drittel der Fläche sind mit Laubholz bepflanzt. Weinmeister würdigte das hessische Modell einer modernen Forstverwaltung. „Das Einheitsforstamt kümmert sich um die Belange aller Waldbesitzer. Es schafft forstpolitische Stärke durch Einheit und nutzt Synergieeffekte, die gerade auch den kommunalen und privaten Waldbesitzern zugute kommen.“

Der leitende Forstdirektor des Landesbetriebs Hessen-Forst, Richard Feiler (Kassel), zeigte sich erfreut über die Modernisierung des Gebäudes, mit der es gelungen ist, neuen Glanz in das vor 80 Jahren erbaute Forstamt zu bringen: größere Büroflächen, neue Parkplätze und eine energiewirtschaftliche Modernisierung sind das Ergebnis. Außerdem erfolgte der Einbau einer Wildkammer zur Vermarktung von Wildbret. „Mit dem neu hergerichteten Forstamtsgebäude verbinden sich Tradition und Moderne, wird die Verknüpfung der Begriffe Nachhaltigkeit und Standorttreue zu einer kundenorientierten, zukunftsgerichteten Forstwirtschaft hergestellt“, urteilte Feiler. Die Besucher des Forstamtes erleben, dass Denkmalpflege, Landschaftsschutz und Kulturgeschichte als Einheit im Gebäude des Forstamts verstanden werden. Forstwirtschaft hat in der Region immer schon einen besonderen Stellenwert gehabt, so wie der Wein, für den der Landesbetrieb Hessen-Forst aus geeigneten Waldbeständen gerne Eichenstammholz für die Verwendung als Fassdauben verkauft.

Bei der Sanierung und der neuen Innenausstattung des Gebäudes wurde besonderer Wert auf ein ansprechendes Holzambiente (neue Holzböden, Türen, Fenster, Treppe) und den Einbau Energie sparender Technik, einer modernen Holzpellet-Heizung und einer ebenso zeitgemäßen Wildkammer gelegt. Auch die Außenanlagen wurden vollkommen neu gestaltet und in Natursteinoptik gehalten. Die Verbesserung der Arbeitsatmosphäre in den neuen größeren Büroflächen ist sowohl der besseren und optimierten Belichtung als auch der Neuausstattung mit einheitlichen Büromöbeln aus einheimischen Laubhölzern zuzuschreiben. (PD)
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