"Agrotreibstoffe sind keinesfalls automatisch 'bio', wie Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Umwelt und Globale Entwicklung, betonte, "so sind die Nutzung der Anbauflächen, die dann für die Nahrungsmittel fehlen und dafür folglich anderswo durch Rodungen gewonnen werden, oder der Einsatz von Düngemitteln, oft kontraproduktiv und verschlechtern insgesamt unsereEmissionsbilanzen!"
ExpertInnen warnen davor, den Einsatz von
Biomasse für die Treibstoffgewinnung weiter zu forcieren. "Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren landwirtschaftlichen Ressourcen", so Bayr, "wenn wir hier alle Anbauflächen für unsere Tanks verwenden, dann müssen wir für Nahrungsmittel mehr Getreide importieren, wofür in Übersee Brandrodungen zur Anbauflächengewinnung gemacht werden - der Transport nach Europa bewirkt eine weitere Emissionsbelastung." Raps, der in Österreich für die Treibstoffproduktion verwendet wird, ist diesbezüglich beispielsweise laut ExpertInnen ineffizient.
"Grundsätzlich müssen wir unsere heimischen Beimischungsziele und die Beimischungsrichtlinie der EU revidieren", so Bayr abschließend, "Österreich will bis 2010 schon die biogenen Treibstoffanteile auf zehn Prozent erhöhen - ein unnötig vorauseilender Gehorsam gegenüber der EU, die sich dieses Ziel bis 2020 gesetzt hat. Wir dürfen keinesfalls stur daran festhalten, sondern müssen stets die neuesten Forschungsergebnisse einbeziehen. Entsprechend müssen wir uns auch auf europäischer Ebene dafür einsetzen, diese Beimischungsziele kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls abzuändern!" (ots)