So auch für den Wirkstoff Glyphosat, der für die Bekämpfung von Unkräutern eine herausragende Rolle spielt, insbesondere bei der umweltschonenden reduzierten Bodenbearbeitung. Bei der Wiederzulassung von Herbiziden ist zu berücksichtigen, dass die Entwicklung von Resistenzen eine zunehmende Rolle spielt. Daher sollte zur Verzögerung der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Erhalt eines breiten Wirkstoffspektrums angestrebt werden.
Eine aktuelle Studie des Instituts für Agribusiness in Gießen untersucht die ökonomischen Folgen der Einschränkungen von Glyphosat für die Pflanzenproduktion in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass der Glyphosateinsatz im Rahmen der konservierenden
Bodenbearbeitung in den meisten Regionen eine Standardmaßnahme ist. Insgesamt wird Glyphosat auf etwa 30 % der deutschen Ackerfläche eingesetzt. Eine Einschränkung würde zu einer deutlichen Intensivierung der Bodenbearbeitung und einem verstärkten Einsatz anderer Herbizidwirkstoffe führen. Dennoch würden sich Resistenzen deutlich schneller ausbreiten und es käme kurz- bis mittelfristig zu regionalen Ertragsdepressionen in Deutschland von 5 % bis 10 %. Das hätte Rückgänge der Deckungsbeiträge für die im Ackerbau bedeutsamsten Kulturen von bis zu 36 % zur Folge.
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Schmitz, Direktor des Instituts für Agribusiness betont: „Durch ein EU-weites Verbot von Glyphosat würde der Europäischen Union ein jährlicher Wohlfahrtsverlust in Höhe von 1,0 Euro bis 3,1 Mrd. Euro entstehen und die Europäische Union müsste mit einer deutlichen Verschlechterung der Agrarhandelsbilanz sowie mit weltweiten Marktanteilsverlusten bei Getreide rechnen."
- Glyphosat ist im Resistenzmanagement der Ackerbaubetriebe kaum zu ersetzen
- Ein Verbot von Glyphosat führt zu: