Maisanbau ist populär in Deutschland. Nach Angaben des Deutschen Maiskomitees hat sich die Anbaufläche in den vergangenen 50 Jahren von rund 56.000 auf mehr als zwei Millionen Hektar vervielfacht. Der Einsatz von Mais in Biogasanlagen verspricht vielerorts ein gutes Geschäft. Darüber werden die negativen Folgen für die Böden oft vergessen.
„Der
Klimawandel wird sich voraussichtlich in einer Zunahme von Wetterextremen wie Starkregen, Hagel und Spätfrösten und vermehrten Trockenperioden äußern“, erklärte Dr. Christian Henschke vom Fachgebiet Grünlandwissenschaft und
Nachwachsende Rohstoffe der Universität Kassel: „In den letzten Jahren haben bereits unterschiedlichste Extremwetterereignisse die Landwirtschaft beeinflusst.“
Starke Regenfälle im Sommer haben häufig wirtschaftliche Schäden durch
Ernteeinbußen beziehungsweise -ausfälle und ökologische Belastungen wie Bodenerosion oder verstärkten Nährstoffaustrag zur Folge. „Gerade hinsichtlich des zunehmenden Maisanbaus zur Energieerzeugung können durch den Klimawandel bereits heute bestehende Gefährdungen von Wasser und Boden verstärkt werden und Ertragsausfälle zunehmen.“
Im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis will KLIMZUG-Nordhessen in den nächsten Monaten auf landwirtschaftlichen Demonstrationsflächen Alternativen zum
Maisanbau vorstellen. Das von der Universität Kassel koordinierte Projekt untersucht Kulturen und Anbaumethoden, die einen ganzjährigen Bodenschutz und eine Reduzierung der Nährstoffauswaschung zum Ziel haben - Probleme, die im Maisanbau häufig auftreten. Landwirten sollen so Varianten für den Energiepflanzenanbau vorgestellt werden, die robuster sind als herkömmliche Anbausysteme.
Erprobt wird unter anderem der Einsatz von Energieroggen, Sonnenblumen oder Sudangras. Das Demonstrationsvorhaben wurde von der Abteilung Landwirtschaft, Wasser- und Bodenschutz sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Schwalm-Eder-Kreises in Kooperation mit dem Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe der Universität Kassel sowie dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen entwickelt. Für den Herbst 2012 ist ein vergleichbares Vorhaben im Landkreis Waldeck-Frankenberg geplant. (PD)