Die Auswirkungen von
Energiepflanzen auf die biologische Vielfalt untersucht ein Landschaftsökologe der Universität Hohenheim. Auf zwölf Versuchsfeldern erfasst der Forscher aber nicht nur Pflanzen und Tiere. Er entwickelt auch neue wissenschaftliche Standards, die künftige Studien zur Ökologie von Nutzland besser vergleichbar machen.
Auf 20 Prozent der insgesamt rund zwölf Millionen Hektar
Ackerland bauen die deutschen Landwirte inzwischen Energiepflanzen an. Am beliebtesten: Mais.
Die knapp werdenden Flächen werden immer intensiver bewirtschaftet. „Darunter leidet die Artenvielfalt“, warnt Prof. Dr. Martin Dieterich, derzeitiger Leiter des Fachgebiets Landschaftsökologie und Vegetationskunde. Besonders der allgegenwärtige Mais habe ein Imageproblem, sagt Prof. Dr. Dieterich. „Die Landwirte wissen das und haben deshalb ein lebhaftes Interesse an alternativen Energiepflanzen.“
Weitgehend ungeklärt ist aber bis heute, wie sie sich verschiedene Pflanzen jeweils auf die
Artenvielfalt auswirken. „Wir definieren im Rahmen unserer Untersuchungen zwei Extreme: Mais als für die biologische Vielfalt schädlichste und Wildkräutermischungen als schonendste Energiepflanze.“
Untersucht werden im Rahmen der Forschungsarbeiten Raps für Biodiesel, Zuckerrüben für Industriealkohol, Miscanthus als Brennstoff und unreifes Getreide für Biogasanlagen: Das sind die Energiepflanzen, die in Bezug auf Biodiversitätseffekte zwischen dem angenommenen Pessimum Mais und dem Optimum Wildkräutermischungen stehen. (PD)