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21.09.2011 | 15:37 | Entwicklung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen 

Bayer CropScience und VIB-UGent starten Kooperation zur schnelleren Verbesserung von Nutzpflanzen

Monheim - Wissenschaftler von Bayer CropScience und dem Forschungsinstitut VIB an der Universität Gent (VIB-UGent) in Belgien haben eine Forschungskooperation gestartet.

Nutzpflanzenzüchtung
Ziel ist die Entwicklung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen mit höheren Erträgen und verbesserter Resistenz gegen Stressfaktoren wie Trockenheit oder Bodenversalzung. In einem Projekt sollen mit Hilfe der Epigenetik neue Merkmale für die Pflanzenzucht gefunden werden. In einem zweiten Projekt werden Gene, die an der Reaktion der Pflanzen auf Stressbelastungen wie Trockenheit beteiligt sind, am Computer identifiziert und analysiert. Beide Forschungsprojekte werden vom IWT unterstützt, der staatlichen Agentur zur Förderung von Wissenschaft und Technologie in Flandern. Die Forschungsergebnisse sollen auch in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht werden.


Epigenetik: kein Unterschied in der DNA, sondern in der Art, wie sie abgelesen wird

Die Epigenetik ist ein natürliches Phänomen, das bei allen Lebewesen vorkommt. Durch epigenetische Mechanismen wird die primäre genetische Information in der DNA nicht verändert, sondern die Ausprägung einzelner Gene flexibel geregelt, zum Beispiel als Reaktion auf Trockenheit. In Abhängigkeit von Umwelteinflüssen, wie langen Dürreperioden, werden die Gene mehr oder weniger von der DNA abgelesen und in Proteine übersetzt. Diese Anpassungen der Pflanzen an ihre Umwelt können vererbt werden, obwohl sie nicht in der primären DNA-Sequenz gespeichert werden. "Mit dem neuen Forschungsprojekt wollen wir die Epigenetik als neues molekulares Werkzeug für die Züchtung verbesserter Nutzpflanzen einsetzen", erläuterte Dr. Johan Botterman, Leiter Product Research des Geschäftsbereichs BioScience von Bayer CropScience.


Stabilere Erträge

Die Forscher nutzen auch IT-basierte Systeme zur Erforschung der Stressresistenz von Pflanzen. Bei diesem Projekt geht es um Systembiologie - die Wissenschaft, die biologische Systeme als Wechselbeziehung vieler Komponenten wie Gene, Proteine und Metaboliten untersucht. Systembiologie ist für die Erforschung der Stressresistenz unerlässlich, da die Reaktion der Pflanze auf Trockenheit oder Versalzung häufig von komplexen biologischen Netzwerken gesteuert wird. "Das Ziel besteht darin, die an der Stressresistenz beteiligten Gene und Netzwerke zu identifizieren und experimentell zu bestätigen, um später zielgerichtet Kulturpflanzen züchten zu können, die stabilere Erträge bringen", erklärte Frank Van Breusegem vom VIB-UGent.

Die Studie wird zunächst an der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) durchgeführt. Diese schnellwachsende Pflanze mit sehr kurzer Vegetationszeit dient den Forschern schon viele Jahre in den Laboren und Gewächshäusern als Modell für landwirtschaftliche Nutzpflanzen, da die Wirkungen einzelner Gene und Gen-Netzwerke bei ihr quasi im Zeitraffer untersucht werden können. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen spezifische Gene, die in der Modellpflanze positive Effekte gezeigt haben, in verschiedenen Nutzpflanzen, darunter Raps und Getreide, getestet werden.


Über Bayer CropScience

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Bayer CropScience zählt als Teilkonzern der Bayer AG mit einem Umsatz von 6,830 Milliarden Euro im Jahr 2010 zu den weltweit führenden, innovativen Crop-Science-Unternehmen mit den Tätigkeitsbereichen Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie Saatgut und Pflanzeneigenschaften. Mit einer herausragenden Produktpalette bietet das Unternehmen umfassenden Kundenservice für die moderne nachhaltige Landwirtschaft sowie in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. Bayer CropScience beschäftigt 20.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern vertreten. Weitere Nachrichten zum Unternehmen unter: www.press.bayercropscience.com.


Über das VIB

Das VIB ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut im Bereich Lifesciences mit Sitz in Flandern (Belgien). 1.200 Wissenschaftler betreiben strategische Grundlagenforschung an der molekularen Basis des menschlichen Körpers sowie von Pflanzen und Mikroorganismen. Durch eine Partnerschaft mit vier flämischen Universitäten - UGent, K. U. Leuven, Universität Antwerpen und Vrije Universiteit Brussel - und ein solides Investitionsprogramm bündelt das VIB die Kräfte von 72 Forschungsgruppen in einem Institut. Ihre Forschung verbessert unsere Kenntnisse über das Leben. Mit seinem Technologietransfer will das VIB Forschungsergebnisse in neue wirtschaftliche Aktivität und in Produkte umsetzen, die Verbrauchern und Patienten dienen. Das VIB entwickelt und veröffentlicht eine breite Palette wissenschaftlich fundierter Informationen über alle Aspekte der Biotechnologie. Weitere Informationen unterhttp:// www.vib.be. (bayer/vib)
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