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17.05.2013 | 08:43 | Bienenforschung 

Bestäubungsleistung der Bienen sichert Nahrungsmittelgewinnung

Erfurt - Honigbienen sichern durch ihre Bestäubung weltweit die biologische Vielfalt und die Nahrungsgrundlagen von Mensch und Tier.

Biene
(c) proplanta
Im Kleinen belegt letzteres auch ein Forschungsprojekt der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL). In Dornburg-Camburg untersucht die TLL, wie stark Rapserträge von der Bestäubungsleistung der Bienen abhängen und welche Faktoren diese beeinflussen.

„Mit dem Versuch wollen wir vor allem zeigen, wie Landwirtschaft und Imkerei voneinander abhängen und profitieren: Ohne Bienen weniger Raps­samen, ohne Rapsblüte weniger Honig“, sagte Thüringens Agrarminister Jürgen Reinholz heute in Erfurt.

Feucht-kühle Witterung macht die Bienen weniger flugfreudig und senkt die Bestäubungsleistung. Auch die Größe eines Bienenvolks bzw. die Zahl der Bienen pro Fläche beeinflusst den Ertrag. Wie stark, dazu liefert der Versuch nun erste Richtwerte.

„Wichtig ist uns die Sensibilisierung von Landwirtschaft und Imkerei für ihre gegenseitige Abhängigkeit. Dass die Landwirte erkennen, dass ihr Pflanzenschutz nicht auf Kosten der Bienen gehen darf, und dass die Imker verstehen, wie wichtig es für die Landwirte ist, ihre Erträge zu schützen“, sagte Minister Reinholz.

Seit 2010 bauen die TLL-Experten zusammen mit einem Imker jedes Jahr von Beginn bis Ende der Blüte vier Zelte in einem Rapsfeld bei Dornburg auf, zwei mit Bienen, zwei ohne bestäubende Insekten. Auf vier weiteren Vergleichsparzellen werden keine Zelte aufgebaut. Nach der Rapsernte vergleichen die Wissenschaftler die Erntemengen der acht Parzellen. Dabei liegen die Rapserträge der Parzellen mit Bienenzelten über denen der Vergleichsflächen.

Hintergrund: Da Bienen sowohl einen direkten Nutzen (Honig, Wachs, Propolis etc.) als auch einen indirekten Nutzen (Bestäubung) liefern, gehören sie zu den wichtigsten Nutztieren. Der indirekte Nutzen der Honigbienen liegt um ein Vielfaches höher als ihre direkten Leistungen.

In Thüringen halten 2437 Imker mehr als 18.000 Bienenvölker (Stand 31.12.2012). Bezogen auf die Landesfläche entspricht das 1,1 Bienenvolk je Quadratkilometer. Für eine gute Bestäubungsleistung werden rund drei Völker pro Quadratkilometer benötigt.

Um die Zahl der Bienenvölker in Thüringen zu erhöhen, unterstützt der Freistaat die Imkerei. So fördert die Landesregierung Aktivitäten und Projekte des Landesverbandes Thüringer Imker e.V. Gleichzeitig können Imker eine Förderung ihrer Investitionen beantragen. (PD)
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