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26.08.2009 | 01:40 | Energieforschung 

Biosprit aus Wassermelonen

London - Pack' die Melone in den Tank:

Biosprit aus Wassermelonen
(c) proplanta
US-Forscher haben einen effizienten Weg gefunden, aus Wassermelonen Biosprit zu gewinnen. In den USA werden jedes Jahr rund 20 Prozent der Melonenernte aussortiert, schreiben Wayne Fish vom staatlichen Agrarforschungslabor in Lane (US-Staat Oklahoma) und seine Kollegen im britischen Fachjournal «Biotechnology for Biofuels». Früchte mit Makeln in der Oberfläche oder in der Form werden einfach untergepflügt. Dieser Ausschuss könnte jedoch etwa 220 Liter Ethanol pro Hektar Anbaufläche liefern, erläutern die Forscher.

Wassermelonen (Citrullus vulgaris) bestehen im Schnitt zu 60 Prozent aus Fruchtfleisch. 90 Prozent des Fruchtfleischs ist Melonensaft, der 7 bis 10 Prozent Zucker enthält. Mehr als die Hälfte jeder Melone bestehe aus leicht fermentierbarer Flüssigkeit, schreiben die Wissenschaftler. Pro Hektar fallen in den USA demnach jedes Jahr 8,4 Tonnen unverkäufliche Wassermelonen an. Bei der Fermentierung im Labor erzielten die Forscher etwa 0,4 Gramm Ethanol pro Gramm Zucker im Melonensaft.

«Wir konnten zeigen, dass der Saft dieser Melonen eine Quelle leicht fermentierbarer Zucker ist, ein bislang ungenutzter Rohstoff für die Ethanol-Biotreibstoffproduktion», erläutert Fish. Mit dem Melonensprit könnten die Anbauer ihren eigenen Bedarf decken oder sogar zusätzliche Erlöse erzielen. Darüber hinaus enthalte Melonensaft wirtschaftlich interessante Mengen des Carotinoids Lycopin. Der Stoff, der unter anderem auch in Tomaten und Hagebutten vorkommt, verleiht dem Fruchtfleisch der Wassermelone seine rote Farbe. Er wird als Kosmetik- und Lebensmittelfarbstoff benutzt und soll auch günstige Wirkungen auf die Gesundheit haben, etwa als Radikalfänger.

Auch die Aminosäure L-Citrullin lasse sich wirtschaftlich lohnend aus dem Saft der Ausschuss-Melonen gewinnen. Die übrige Flüssigkeit könne dann weiterhin zu Biosprit verarbeitet werden, betonen Fish und seine Kollegen. So könne der Melonenausschuss den Bauern auf mehreren Wegen weitere Einnahmen bringen. (dpa)
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