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22.07.2020 | 15:30 | Artensterben 

Bis 2100 keine Eisbären mehr in der Arktis?

Toronto - Infolge des schmelzenden Eis in der Arktis ist das Überleben von Eisbären bis 2100 nach Berechnungen von Forschern gefährdet.

Eis
Wegen Klimawandel - Eisbären könnten bis 2100 aus Arktis verschwinden. (c) proplanta
Ohne genügend Eisflächen, auf denen sie etwa Robben fangen können, würden die Eisbären an Land gedrängt, wo sie bei der Futtersuche Nachteile hätten, schreibt ein Team von Forschern um Péter Molnár von der University of Toronto im Fachblatt «Nature Climate Change».

Entscheidend für den Fortbestand der Bären sei die Anzahl der Tage pro Jahr, an denen das Eis zurückgehe, heißt es weiter. An Land fänden die Tiere nicht das passende Futter, um ihren Energiebedarf zu decken. Das Team schätzte deshalb ab, wie lange Eisbären ohne Nahrung auskommen können, bis das Überleben von Jungtieren und erwachsenen Eisbären gefährdet ist.

Die Forscher nutzten bereits existierende Klimawandel-Szenarien bis 2100, um eine Aussage über die Situation der Eisflächen am Nordpol treffen zu können. Zusätzlich errechneten sie anhand des Energiebedarfs etwa von säugenden Eisbärmüttern oder männlichen Tieren, wie lange Eisbären ohne Nahrung auskommen könnten.

Das Ergebnis ließ darauf schließen, dass das Leben der Jungtiere am stärksten gefährdet ist. Die besten Überlebenschancen im Zuge schmelzender Eisflächen hätten alleinlebende Weibchen, da sie im Gegensatz zu den Männchen beispielsweise Energie besser speichern können.

Einen großen Einfluss hat der Studie zufolge der künftige Treibhausgasausstoß der Menschen: Bei dem heißesten anzunehmenden Klimaszenarium geben die Forscher den Eisbären kaum Überlebenschance bis 2100 - mit Ausnahme derer in den Gebieten der Hoch-Arktis.

Fällt die Treibhausgas-Konzentration bis dahin moderat aus, könnte dies das Fortbestehen der Tiere verlängern. Doch es sei unwahrscheinlich, dass damit das Aussterben mancher der 13 in der Studie betrachteten Eisbär-Populationen in diesem Jahrhundert verhindert werden könne, schreibt das Forscherteam weiter.
dpa
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