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14.11.2010 | 08:44 | Landnutzung  

BMBF- Förderprogramm "Nachhaltiges Landmanagement" nimmt Arbeit am UFZ auf

Leipzig - Der globale Wandel stellt Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft weltweit vor große Herausforderungen.

Landnutzung
Die Anpassung an den Klimawandel, Konflikte zwischen Ernährung und Energieversorgung, demographische Veränderungen sowie die intensive Inanspruchnahme von Flächen durch Siedlung, Verkehr und Wirtschaft erfordern innovative Lösungen für die Nutzung von natürlichen Ressourcen und Land.

Um neue und langfristig tragfähige Antworten auf diese Herausforderungen zu finden, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Dach des Rahmenprogramms "Forschung für nachhaltige Entwicklungen - FONA" die Fördermaßnahme "Nachhaltiges Landmanagement" ins Leben gerufen. Rund 100 Millionen Euro stehen hierfür von 2010 bis 2014 zur Verfügung. Das Ziel der Fördermaßnahme ist es, sowohl die nötigen Wissens- und Entscheidungsgrundlagen für ein nachhaltiges Landmanagement zu schaffen als auch die entsprechenden Handlungsstrategien, Technologien und Systemlösungen bereitzustellen. Die Forschung für ein nachhaltiges Landmanagement steht damit in einem hochkomplexen Beziehungsgeflecht zwischen den sich ändernden Rahmenbedingungen, gesellschaftlichen Zielsetzungen und einer Vielzahl von Fachdisziplinen und inhaltlichen Fragestellungen. Die Fördermaßnahme trägt zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und der Klimaschutzziele der Bundesregierung bei. Offizieller Start dafür ist das Auftakttreffen des Förderschwerpunktes "Nachhaltiges Landmanagement" am 10. und 11. November 2010 in Bonn.

Die Forschungsförderung ist modulartig (Modul A und B) aufgebaut und national und international ausgerichtet. Sie zielt auf Regionen, die in besonderem Maße von den klimatischen oder strukturell-demografischen Veränderungen betroffen sind. Dabei erfordern die verschiedenen Interessen und Ansprüche an die Nutzung ländlicher Ressourcen umfassende, integrierte und vor allem nachhaltige Ansätze. Das Kernstück des Forschungsprogramms im Modul A (welches durch das UFZ begleitet wird) bilden rund zehn transdisziplinäre Regionalprojekte. Diese setzen sich zusammen aus verschiedenen Wissenschaften und Praxispartnern, um die Grenzen zwischen den Fachdisziplinen zu überwinden und die Akteure in den Regionen aktiv einzubinden. Im Fokus des Forschungsinteresses stehen hier die Wechselwirkungen und gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den Themenfeldern Landmanagement, Klimawandel und Ökosystemdienstleistungen.

Das Forschungsprogramm "Nachhaltiges Landmanagement" wird durch das Koordinationsvorhaben GLUES wissenschaftlich und kommunikativ begleitet und übergreifend koordiniert. GLUES steht für "Global Assessment of Land Use Dynamics, Greenhouse Gas Emissions and Ecosystem Services". Unter diesem Namen wird die wissenschaftliche Begleitung die Akteure über einen Zeitraum von fünf Jahren begleiten. Aufgabe des Koordinationsvorhabens am UFZ ist es, die international fachübergreifende Zusammenarbeit der Regionalprojekte übergreifend zu koordinieren, durch Kommunikationsmaßnahmen zu unterstützen und in einer Synthese zusammenzuführen. Hierzu soll ein Netzwerk zwischen Wissenschaft und Praxis initiiert werden.

Mit Hilfe einer gemeinsamen Datenplattform und durch die Entwicklung von einheitlichen Szenarien in der Landnutzung werden die Regionalprojekte - durch Analyse und Synthese von globalen und regionalen Auswirkungen von Landnutzungsmanagement auf ökosystemare Dienstleistungen und Treibhausgasemissionen - unterstützt und begleitet. Die Synthese integriert die Ergebnisse der regionalen Forschungsprojekte in Bezug auf die Anforderungen verschiedener Nutzer- und Stakeholdergruppen. Durch kontinuierliche Kommunikation und die Entwicklung von Schnittstellen zu politischen Prozessen werden die Ergebnisse potenziellen Nutzergruppen zur Verfügung gestellt und in internationale politische Prozesse transferiert. Das Begleitvorhaben GLUES wird folglich die Sichtbarkeit der deutschen Landnutzungsforschung in der internationalen Forschungslandschaft verbessern. (idw)
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