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12.09.2015 | 16:00 | Bodensee-Vermessung 

Bodensee weniger tief als gedacht

Langenargen - Der Bodensee ist an seiner tiefsten Stelle genau 251,14 Meter tief - und damit etwas flacher als bislang angenommen. Das haben Wissenschaftler im Rahmen des EU-Projektes «Tiefenschärfe» herausgefunden.

Bodensee-Vermessung
Mit hochmoderner Technik haben Forscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz den Bodensee neu vermessen. Dabei sind sie auf ein paar Überraschungen gestoßen. (c) proplanta
Im Auftrag der Internationalen Gewässerschutz-kommission für den Bodensee (IGKB) hatte ein Forscherteam aus Deutschland, Österreich und der Schweiz den Bodensee mit modernster Technik neu vermessen.

Unter anderem tastete ein Forschungsschiff mit Hilfe eines Fächerecholots den Seegrund ab - 5.500 Kilometer fuhr das 75 Tonnen schwere Boot dafür kreuz und quer über den See.

«Die hohe Qualität und Stimmigkeit der Daten haben unsere Erwartungen weit übertroffen», sagte der Projektkoordinator Martin Wessels vom Institut für Seenforschung in Langenargen am Freitag bei der Vorstellung der Ergebnisse im schweizerischen Rorschach. «Wir haben den Bodensee auf völlig neue Weise kennengelernt und sind auf viele spannende Details gestoßen.»

Neben der neue Tiefe des Bodensees - die letzte Messung aus dem Jahr 1990 hatte noch 253,55 Meter angegeben - stießen das Forscherteam beispielsweise auch auf eine größere Anzahl unbekannter Erhebungen entlang des Schweizer Seeufers.

Ihre Entstehung soll von Archäologen geklärt werden. Zudem habe der Boden des Sees einen unerwarteten Formenreichtum: Die Kartierung habe unter anderem Hügel, Flussläufe und Hangrutsche gezeigt, deren Analyse etwa Hinweise auf jahrtausendealte seismische Aktivitäten liefern könnten.

Zwei Folgeprojekte sind nach Angaben der Forscher bereits aus dem Projekt «Tiefenschärfe» entstanden: So erforscht die Untersuchung «Seezeichen» bei den Echolotmessungen entdeckte mutmaßliche Grundwasserquellen am Seeboden. Bis 2018 sollen sie lokalisiert und charakterisiert werden.

Das Forschungsvorhaben «HyMoBioStrategie» wiederum untersucht die Auswirkungen der durch den Menschen verursachten Veränderungen in der Uferzone - etwa durch Mauern, Hafenanlagen oder Renaturierungen. (dpa/lsw)
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