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28.03.2009 | 04:52 | Chemie-Industrie 

Energie sparen mit Verfahren und Produkten der Chemie Wachstum und Energieeinsatz nachhaltig entkoppelt

Frankfurt/Main - Mit energiesparenden Verfahren und Produkten leistet die chemische Industrie in Deutschland erhebliche Beiträge für den Klimaschutz - in den eigenen Werken, als Zulieferer von Komponenten für andere Industriezweige und für den Verbraucher.

Energie sparen mit Verfahren und Produkten der Chemie
(c) VCI
"Die Chemie nutzt Energie heute so effizient und entwickelt so wertvolle Energiesparlösungen für ihre Kunden, dass sie zu den Schlüsselindustrien beim Klimaschutz zählt", erklärte Prof. Dr. Ulrich Lehner, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), auf der Veranstaltungsreihe "Forum Zukunft" des VCI in Berlin. Entscheidend sei letztlich die CO2-Bilanz eines Stoffes über den kompletten Lebensweg, d.h., die Gegenüberstellung der Emissionen, die bei der Produktion entstehen, und der Emissionseinsparungen, die sich aus der Anwendung des Stoffes erzielen lassen.

Hier schneiden, so Lehner, viele Chemieprodukte besonders gut ab: Kunst- und Klebstoffe reduzierten im Automobilbau den Spritverbrauch der Fahrzeuge, Wärmedämmung mit chemischen Werkstoffen verringerten den Heizölverbrauch in Altbauten um mehr als zwei Drittel, Hochleistungs-Enzyme in Waschmitteln senkten den Energieverbrauch für einen Waschgang um bis zu 50 Prozent gegenüber früher.

Prof. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, betonte, dass die Bundesregierung den Klimaschutz zu einem ihrer wichtigsten Ziele erklärt hat. "Wir brauchen einen Umbruch bei der Erzeugung und Nutzung von Energie, bei ihrer Speicherung und bei ihrem Verbrauch. Deutsche Unternehmen - insbesondere aus der chemischen Industrie - sind bei Energietechnologien und bei Produkten im Klima- und Ressourcenschutz heute international führend. Mit der Hightech-Strategie stärkt die Bundesregierung die herausragende Position der deutschen Forschung und Industrie weiter."

Lehner wies in seinem Vortrag weiter darauf hin, dass es der Branche mit einer dreiteiligen Strategie gelungen sei, Produktion und Energieverbrauch nachhaltig zu entkoppeln: Umstellung der werkseigenen Stromerzeugungsanlagen von Kohle auf Gas, Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, um Prozesswärme an den Standorten effektiv zu nutzen, und Umstieg auf weniger energieaufwändige Produktionsverfahren. Die konkrete Bilanz der letzten zwei Jahrzehnte: Während die Herstellung von chemischen Erzeugnissen in Deutschland zwischen 1990 und 2006 um rund 43 Prozent gestiegen ist, reduzierte sich der Energieverbrauch der Branche im gleichen Zeitraum um fast 27 Prozent. Die Emissionen klimarelevanter Treibhausgase nahmen sogar um 45 Prozent ab.

Schon aus rein wirtschaftlichen Gründen arbeitet die Chemie seit Jahrzehnten daran, ihre Energieeffizienz zu maximieren: Denn für Energie, die durch die Strom- und Dampfrohrleitungen der Chemiewerke fließt, zahlen die Unternehmen heute mehr als 5 Milliarden Euro pro Jahr. Keine andere Branche in Deutschland hat einen so hohen Energiebedarf wie die Chemie. Bereits absehbar ist: Durch den EU-Emissionshandel werden sich die jährlichen Energiekosten der Branche ab 2013 um mindestens 900 Millionen Euro verteuern. Tendenz steigend. Dies beeinträchtigt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemiebranche. (ots)
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