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08.09.2010 | 07:13 | Forschung  

Erste Version des Truthahn-Erbguts präsentiert

San Francisco/Blacksburg -­ Einige Wochen vor dem Thanksgiving-Fest in den USA präsentieren Forscher nun das Erbgut des Truthahns.

Das Truthahn-Erbgut ist entziffert

Ein internationales Team arbeitete seit dem Jahr 2008 an der Genom-Entzifferung des Vogels, der als eines der Leibgerichte der US-Amerikaner zu diesem Fest gilt. Mehr als 90 Prozent des Genoms seien nun zusammen gesetzt, sagte Rami Dalloul, Projektkoordinator des «Truthahn-Konsortiums». Nach Huhn und Zebrafink ist dies der dritte Vogel, dessen Erbgut entziffert wurde.

Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem Erkenntnisse aus dem Vergleich der Vogelarten, über Erkrankungen, über die Wirkung von Krebs auslösenden Pilzgiften und für die Züchtung von Truthähnen zum Verzehr. Der Truthahn reagiere extrem empfindlich auf das Schimmelpilzgift Aflatoxin, schreibt das Team. Details der Entzifferung und über beteiligte Institute sind im Online-Journal «PLoS Biology» nachzulesen.

Die entzifferten genetischen Bausteine umfassen etwa ein Drittel des Umfangs des Menschengenoms, das drei Milliarden Basenpaare hat. Untersucht wurde das Genom eines weiblichen Haus-Truthahns (Meleagris gallopavo) mit Namen Nici (von «Nicholas Inbred»). Der Vogel stammt aus einer kommerziell wichtigen Züchtungslinie ab. Mehr als 900 Millionen Basenpaare wurden spezifischen Chromosomen (Erbgutträgern) zugeordnet. Der Truthahn hat demnach 80 Chromosomen, von denen aber die Mehrzahl kleine Mikrochromosomen sind.

Die Mehrheit der erlangten Daten stammen von zehn der größten Makrochromosomen. Zum Vergleich: Das Huhn hat 78 Chromosomen, der Mensch 46. Die Wissenschaftler zählten mehr als 16.000 Truthahn-Gene, darunter auch neue, die Vogelforscher noch nicht kannten. Das Konsortium kombinierte Daten zweier Sequenzierungs-Plattformen. Den Angaben zufolge sei für die Truthahn-Entzifferung nur ein Bruchteil der Kosten angefallen, die im Jahr 2004 für die Entschlüsselung des Huhn-Genoms (Gallus gallus) notwendig waren. Projektkoordinator Rami A. Dalloul arbeitet in der Abteilung für Tier- und Geflügelforschung der Universität Virginia Tech in Blacksburg. (dpa)

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