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24.08.2022 | 03:58 | Niederschlagsmangel 
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EU-Experten sprechen von schlimmster Dürre seit 500 Jahren in Europa

Ispra / Brüssel - Die aktuelle Dürre in Europa ist nach Einschätzung von EU-Experten vermutlich die schlimmste seit einem halben Jahrtausend.

Dürre
Hitze und Trockenheit machen Europa zu schaffen. Auch in den kommenden Monaten dürfte sich die Lage nicht verbessern. Experten der EU-Kommission sprechen nun eine eindringliche Warnung aus. (c) proplanta
«Die Dürre scheint die schlimmste seit mindestens 500 Jahren zu sein», sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Dies sei eine erste Einschätzung der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle, die noch durch die endgültigen Daten am Ende der Saison bestätigt werden müsse.

In einem am Montag veröffentlichten Bericht befanden die Forscher, dass fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht sei. Mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt.

Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission.

Weiter hieß es in dem Bericht, die schwere Dürre, von der viele Regionen Europas seit Anfang des Jahres betroffen seien, habe sich seit Anfang August weiter ausgedehnt und verschlimmert. Sie hänge mit einem anhaltenden Niederschlagsmangel in Verbindung mit einer Reihe von Hitzewellen seit Mai zusammen. Das habe auch Auswirkungen auf den Abfluss von Flüssen. Das geringere gespeicherte Wasservolumen habe auch starke Beeinträchtigungen für den Energiesektor zur Folge, sowohl für die Wasserkrafterzeugung als auch für die Kühlsysteme von Kraftwerken.

Die Dürregefahr habe insbesondere in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Rumänien, Ungarn, Nordserbien, der Ukraine, Moldau, Irland und im Vereinigten Königreich zugenommen.

In Regionen, die bereits im Frühjahr 2022 von der Trockenheit betroffen gewesen seien, wie Norditalien, Südostfrankreich und einige Gebiete in Ungarn und Rumänien hätten sich die Bedingungen am meisten verschlechtert. Vor allem in der westlichen Europa-Mittelmeer-Region werde es wahrscheinlich bis November wärmer und trockener als üblich sein.

Die jüngsten Niederschläge könnten die Trockenheit in einigen Regionen Europas gemildert haben, teilten die Experten weiter mit. In einigen Gebieten hätten jedoch die damit verbundenen Gewitter Schäden und Verluste verursacht, die möglicherweise die positiven Auswirkungen der Niederschläge wieder eingeschränkt hätten.
dpa
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Kommentare 
Arnold Krämer schrieb am 25.08.2022 20:41 Uhrzustimmen(2) widersprechen(5)
In D hat sich die Dürre kaum negativ ausgewirkt auf das Getreide, welches im Frühjahr oft ideale Bedingungen vorfand. Die Erträge waren gebietsweise sogar unerwartet hoch.
Die massiven Einbrüche gibt es jetzt bei Mais und Kartoffeln, überall dort wo nicht beregnet werden kann. Der hiesige Mais spielt aber nur eine indirekte Rolle für die menschliche Ernährung. Bei den Kartoffeln sieht es je nach Verwertungsrichtung (Stärke/Speise) auch wieder differenziert aus. Das dicke Ende kommt vermutlich erst im nächsten Jahr. Dann ist Mineraldünger wirklich für ALLE knapp und teuer, dann ist durch die Viehabstockung noch weniger organischer Nährstoff vorhanden, dann sind die Bodenwasservorräte wahrscheinlich noch schlechter als zu Beginn dieser Wachstumsperiode. Das mag bitter sein für sehr viele Betriebe, aber nur bei wirklich spürbarem Mangel wird die Umkehr einer fachlich idiotischen Brüsseler und Berliner Agrarpolitik (eine Agrarwende, die ihre Bezeichnung dann auch verdient) möglich sein.
agricola pro agricolas schrieb am 24.08.2022 08:34 Uhrzustimmen(25) widersprechen(4)
"EU-Experten sprechen von schlimmster Dürre seit 500 Jahren in Europa..."

Wie korreliert das mit den Aussagen unserer überaus befähigten ehemaligen "EINEN BAUERN-STIMME", welche heute audiovisuell über sämtliche Kanäle verbreiten lässt, dass wir gegenüber 2021 zur diesjährigen Ernte 2022 weitaus komfortable Mengen einfahren konnten, die Läger weltweit seien voll, der Markt bestens versorgt!!!

Donnert hier unser Lügenbaron Münchhausen durch die Sphären...!?

Hat die unerbittliche Sonne wirklich so viele Laibe von Brot mehr erscheinen können; ...und das ganze sogar sämtlichen Wunschträumchen gerecht werdend mehr als 4 Wochen verfrüht!!!

Wir werden sehen, ob die Papier- und Bildschirmzahlen, -daten und -fakten bis zur Anschlussversorgung in 2023 hineinreichen können!?

Wünschen wir uns das, die Bevölkerung ist bereits mehr als überstrapaziert, wir sitzen hier auf einem Pulverfaß, gegenwärtig allenfalls irrlichterne Lügengebilde könnten sich hier nämlich äußerst gefährlich entladen...
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