Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.02.2019 | 10:31 | Luftschadstoffe 

Experte hält Luftverschmutzung für größtes Umwelt-Gesundheitsrisiko

Mainz - Nach Einschätzung des Mainzer Atmosphären-Chemikers Jos Lelieveld ist Luftverschmutzung das größte Umwelt-Gesundheitsrisiko überhaupt.

Luftverschmutzung
(c) proplanta
«Die Luftverschmutzung ist ein echtes gesundheitliches Problem», sagte der Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz am Freitag bei einer Expertendiskussion an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Es sei nicht nur ein Problem in Ländern wie Indien und China, sondern auch in Europa.

Lelieveld verwies auf eine eigene Studie. Diese hatte zuletzt schon für Aufsehen gesorgt. Als begutachteter Artikel in einem Fachjournal ist sie indes noch nicht erschienen, was eine Einschätzung der Untersuchung schwierig macht. Einem früheren Bericht des ARD-Magazins «Monitor» zufolge basiert die Mainzer Studie auf Daten von 40 internationalen Studien aus 16 Ländern.

Demnach kommt es aufgrund von Feinstaub weltweit pro Jahr zu über 8,5 Millionen frühzeitigen Todesfällen, für Deutschland ist die Rede von rund 124.000. Die Zahl ist fast doppelt so hoch wie Angaben der Europäischen Umweltagentur EEA aus dem Jahr 2017. Die Experten waren von 66.000 vorzeitigen Todesfällen in Deutschland ausgegangen.

Weltweit gingen durch frühzeitige Todesfälle aufgrund von Luftschadstoffen pro Jahr 233 Millionen Lebensjahre verloren, sagte Lelieveld in Mainz. In Europa seien es 14 Millionen Lebensjahre.

Während etwa in Indien häusliche Kleinfeuer der größte Verursacher von Feinstaub seien, sei es in Deutschland die Landwirtschaft. Das liege am Ammoniak-Ausstoß. Ammoniak ist eines von verschiedenen Vorläufergasen zur Bildung sogenannter sekundärer Schadstoffe wie Feinstaub.

Um die Feistaub-Belastung hierzulande zu verringern, sei der Ansatz bei der Landwirtschaft am effektivsten, sagte Lelieveld. «Dass man da was tun muss, ich für mich sonnenklar.» Um einen deutlichen Effekt erzielen zu können, brauche es eine starke Ammoniak-Verringerung.
dpa/lrs
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Strengere Abgasgrenzen für Autos in der EU

 Wie gesund ist pflanzliche Ernährung? - Großangelegte Studie startet

 Saharastaub verzieht sich

 97 Prozent weniger Ultrafeinstaub durch Elektrofilter bei Kaminöfen

 Verpesten Osterfeuer die Luft?

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich