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19.08.2014 | 06:20 | Überkonsum 

Experten wollen Geschmacksstoffe in Lebensmitteln schrittweise senken

Stuttgart / Hohenheim - Wissenschaftler der Universität Hohenheim haben vorgeschlagen, den oftmals zu hohen Gehalt an Geschmacksstoffen wie Salz, Zucker und Fett in Lebensmitteln schrittweise zu reduzieren.

Salzkonsum
(c) proplanta
Wie die Hochschule vergangene Woche mitteilte, könnten die Verbraucher durch eine solche Abstufung die reduzierten Produkte besser annehmen.

Die Hohenheimer Forscher Prof. Walter Vetter und Prof. Lutz Graeve hatten zusammen mit Wissenschaftlern aus 14 weiteren Einrichtungen innerhalb der EU-Vergleichsstudie SALUX den Gehalt an Geschmacksstoffen in Nahrungsmitteln in zwölf Mitgliedstaaten untersucht. Die ermittelte Höhe sei auf lange Sicht gesundheitsschädlich, lautet das Ergebnis.

Obwohl die Deutschen beispielsweise beim Salzkonsum in der EU mit am besten abschnitten, sei es nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer noch zu viel. Vor allem in Südosteuropa liege der tägliche Salzkonsum bei bis zu 14 g, während die WHO-Empfehlung bei 6 g täglich liege. Solche Unterschiede in den einzelnen Ländern erschwerten eine einheitliche Regulierung, unterstrichen Vetter und Graeve.

Den Großkonzernen im Nahrungsmittelbereich sei dieser Überkonsum schon lange bekannt, berichtet die Hochschule. Sie suchten bereits nach alternativen Methoden. Auf ein zu schnelles und zu deutliches Reduzieren reagierten die Geschmacksnerven aber negativ und signalisierten dem Körper, dass das Produkt nicht schmecke. Daher würden radikalere Veränderungen von den Verbrauchern nicht angenommen.

Die Änderung einer Rezeptur koste Geld, was vor allem kleine und mittelständische Nahrungsmittelhersteller in Bedrängnis bringe, räumte die Hochschule ein.

Eine weitere Lösung wäre, dass die EU Richtlinien erlasse, die erlaubte Mengen von Salz, Zucker oder ungesunden Fetten in bestimmten Nahrungsmitteln vorgäben. Dem stehe aber die Vielfalt an unterschiedlichen Ernährungsvorlieben der Europäer im Wege. Außerdem sähen die Hersteller auch hier immense Kosten auf sich zukommen. (AgE)
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