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30.12.2012 | 13:42 | Forschungsprojekt 

Extreme Wetterlagen und deren Folgen für die Landwirtschaft werden erforscht

Berlin - Extreme Wetterlagen wie Hitze, Dürre, Sturm, Überschwemmungen, Hagel oder Frost können der deutschen Land- und Forstwirtschaft erheblichen Schaden zufügen.

Hagel
(c) proplanta
Um fundierte Informationen über solche Extremwetterlagen zu erhalten, hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, das den Ursachen und Auswirkungen extremer Witterung auf den Grund geht.

„Ein einziger Hagelschauer, Sturm oder Starkregen kann ausreichen, um innerhalb weniger Momente das zu zerstören, was über Monate gewachsen ist. Angesichts des Klimawandels wird von vielen Meteorologen befürchtet, dass solche Extremwetterlagen häufiger auftreten. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Wetterphänomene genau beobachten und analysieren“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner zum Start des Projekts.

Während die langfristigen und globalen Auswirkungen des Klimawandels sehr gut erforscht sind, gibt es für die regional stark variierenden Extremwetterlagen infolge des Klimawandels bislang keine belastbaren Forschungsergebnisse.

„Gerade diese extremen Wetterphänomene fügen der Land- und Forstwirtschaft regional erheblichen Schaden zu. Auf langfristige Veränderungen der durchschnittlichen Temperatur- und Niederschlagsmengen kann die Landwirtschaft, beispielsweise durch Veränderungen der Anbaumethoden oder den Einsatz neuer Sorten, reagieren - auf gravierende Unwetter oder Temperaturextreme nicht. Mit unserem Forschungsprojekt sammeln wir wichtige Erkenntnisse für die mögliche Zunahme und Verteilung von Extremwetterlagen sowie deren Folgen und mögliche Anpassungsmaßnahmen“, sagte Aigner.

Das Forschungsprojekt des BMELV zielt darauf ab, das künftige Auftreten von Extremwetterlagen und ihre Auswirkungen auf die deutsche Land- und Forstwirtschaft einschließlich dem Ökolandbau und dem Anbau von Sonderkulturen wie beispielsweise Wein, Obst und Hopfen abzuschätzen. Außerdem werden Anpassungsmaßnahmen sowohl für einzelne landwirtschaftliche Betriebe als auch für das öffentliche Risikomanagement und die Politik entwickelt.

Der Schwerpunkt dieses Projekts, das vom von Thünen-Institut, dem Julius Kühn-Institut sowie dem Deutschen Wetterdienst durchgeführt wird, liegt auf der regionalisierten Betrachtung. „Unser Ziel ist es, am Ende ein genaueres Bild davon zu erhalten, welcher spezifischen Gefährdung die einzelnen Regionen durch die Kombination von bestimmten Extremwetterlagen und den jeweils angebauten Kulturen ausgesetzt sind. Erst wenn wir diese Erkenntnisse haben, können wir auch darauf reagieren“, sagte Bundesministerin Aigner.

Das Forschungsprojekt trägt den Titel „Agrarrelevante Extremwetterlagen und Möglichkeiten von Risikomanagementsystemen“ und wird als Verbundprojekt von den Ressortforschungsinstituten des BMELV Thünen-Institut und Julius Kühn-Institut in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst sowie externen Forschungseinheiten betrieben. Mit dem Vorhaben wird ein Auftrag aus der „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“ umgesetzt. Die Projektergebnisse werden zu Beginn des Jahres 2015 erwartet. (bmelv)
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