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11.05.2011 | 15:25 | Energiewende 

Fraunhofer: Energiewende bis 2050 möglich

München - Die Fraunhofer-Gesellschaft hält einen kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien in Deutschland bis 2050 für möglich.

Energiewende
«Die größten Potenziale hat dabei die Windkraft», erläuterte Fraunhofer-Präsident Hans-Jörg Bullinger am Dienstag in München. Mit Windparks etwa in der Nordsee könne der Anteil von erneuerbaren Quellen an der Stromerzeugung deutlich ausgebaut werden.

Die Einrichtung will künftig verstärkt in den Bereichen erneuerbare Energien und Einsparung forschen - von der Solartechnik bis zur Gebäudeisolierung. Die Energiewende und der Ausstieg aus der Atomkraft trieben derzeit die Wirtschaft an, betonte Bullinger.

Bis 2020 rechnen die Wissenschaftler europaweit mit 400.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Sektor der erneuerbaren Energien. Die Kosten für die Energiewende beliefen sich bis 2015 auf etwa 20 Milliarden Euro jährlich - rund acht Prozent der Gesamtausgaben für Energie in Deutschland. «Der Umbau ist bezahlbar», sagte Bullinger. Gleichzeitig könnten allein bei Strom und Wärme Kosten von insgesamt 730 Milliarden Euro eingespart werden.

Ein Kernthema der Forschung soll in den kommenden Jahren die Speicherung von Strom in Städten sein, erläuterte Bullinger. Die Wissenschaftler arbeiten etwa an Lithium-Batterien, mit denen Verbraucher ihren Strom künftig zu Hause speichern könnten.

Der Fraunhofer-Gesellschaft in München mit ihren bundesweit 60 Instituten standen 2010 insgesamt 1,66 Milliarden Euro für die Forschung zur Verfügung - rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr. «Der konjunkturelle Aufschwung hat sich positiv auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt», sagte Bullinger. 2010 verbuchte die Organisation einen deutlichen Auftragszuwachs: Die Einnahmen aus Unternehmensaufträgen stiegen um 14 Prozent auf 463 Millionen Euro.

Aus Projekten mit Bund und Ländern erwirtschaftete das Institut 406 Millionen Euro - ein Plus von etwa 25 Prozent. Für 2011 rechnet Bullinger mit weiteren Zuwächsen.

Zugleich konnten im vergangenen Jahr 1.000 neue Stellen geschaffen werden. Damit arbeiten derzeit rund 18.000 Menschen für die Fraunhofer-Gesellschaft. Die Organisation gehört zu den führenden Einrichtungen für angewandte Forschung in Deutschland und Europa. (dpa)
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