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10.10.2014 | 18:37 | Neobionten 

Fremde Fischarten erobern deutsche Gewässer

Bonn - In deutschen Seen und Flüssen sind Forschern zufolge immer mehr Fische und Neunaugen aus dem Ausland zu finden.

Deutsche Gewässer
Karibische Guppys und Barsche aus dem nördlichen Mittelamerika: In Gewässern in Deutschland tummeln sich zunehmend fremde Fischarten. Dafür gibt es mehrere Ursachen. (c) proplanta
Die Zahl der bekannten sogenannten gebietsfernen Arten sei in den vergangenen fünf Jahren von 14 auf 21 gestiegen, berichtete die Stiftung des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig am Donnerstag in Bonn.

Darunter waren der Zebrabuntbarsch, der eigentlich im nördlichen Mittelamerika zu Hause ist, sowie der Guppy. Dieser lebt normalerweise in der Karibik.

Hauptziel der Wissenschaftler war eine genetische Untersuchung der im Einzugsgebiet von Rhein, Weser, Oder, Elbe und Donau lebenden Fische. Nebenbei stießen die Forscher aus Bonn, München und Wilhelmshaven dann auf die neuen Exemplare.

Ein Grund für das Vorkommen der gebietsfernen Arten könnte der Klimawandel sein, sagte ein Sprecher der Stiftung. Andere Fische wiederum gelangten über Lastkähne in heimische Flüsse: Bei Leerfahrten lassen diese Wasser zur Stabilisierung ein - und damit oft Tiere, die an anderen Stellen wieder entlassen werden. Manche Fische stammten aus dem Aquarium und seien ausgesetzt worden.

Die Studie ist im Fachjournal «Molecular Ecology Resources» veröffentlicht. Insgesamt wurde 92 Arten von Fischen und Neunaugen untersucht. Das seien etwas 80 Prozent dieser Spezies in deutschen Süßgewässern, erläuterte Hauptautor Matthias Geiger.

Neunaugen sind aalähnliche Tiere, die biologisch nicht zu den Fischen zählen. Die urtümlichen Wirbeltiere haben ein rundliches Maul, das mit Hornzähnen ausgestattet ist. Damit saugen sie sich an ihrer Beute fest, trinken Blut und raspeln Fleischstückchen heraus. (dpa)
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