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12.04.2014 | 15:21 | Klimafolgenforschung 

Frösche quaken durch Klimawandel in höheren Tönen

Los Angeles - Die Erderwärmung lässt männliche Frösche aus der Karibik nach Forscherangaben höher quaken.

Quakender Frosch
(c) proplanta
Zugleich habe die Tondauer in den Werbegesängen um die Weibchen abgenommen, berichten Wissenschaftler um Peter Karins von der University of California im Fachjournal «Proceedings of the Royal Society B».

Für ihre Studie verglichen sie Tonaufnahmen von Höhlen-Pfeiffröschen aus den Jahren 1983 und 2006 mit der Temperaturentwicklung in diesem Zeitraum.

Die Gesangsaufnahmen stammen von männlichen Höhlen-Pfeiffröschen (Eleutherodactylus coqui) des Inselstaates Puerto Rico in Höhen von 30 bis 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Tonlage und die Größe der Frösche ändert sich mit der Höhe und damit mit der Temperatur.

In niedrigen, wärmeren Lagen sind die Froschmännchen von Natur aus kleiner und produzieren kürze, schrillere und schnellere Laute. Auf tausend Meter Höhe sind sie dagegen größer und ihre Rufe dumpfer, länger und langsamer.

Den Anstieg der Tonhöhe und die Verkürzung der Rufe sehen die Forscher deshalb als ein Indiz für die Abnahme der durchschnittlichen Körpergröße mit der Temperatur. Ein kleinerer Körper ist eine typische physiologische Reaktion auf eine langfristige Temperaturerhöhung.

Fröschen fehlt wie anderen Amphibien auch ein geeigneter Wärmeregulationsmechanismus. Ihre Körpertemperatur verändert sich mit der Umgebungstemperatur. In Puerto Rico stieg die Durchschnittstemperatur in dem untersuchten Zeitraum im Schnitt um 0,37 Grad Celsius, und die Forscher rechnen mit einer weiter steigenden Temperatur.

«Unsere Studie zeigt erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Veränderung eines Kommunikationssystems von Wirbeltieren», schreiben die Biologen in ihrem Artikel. Aus ihrer Sicht wird sich die Kommunikation und das Aussehen der Höhlen-Pfeiffrosch in den nächsten Jahrzehnten weiter verändern.

Damit verbunden könnte auch der Paarungserfolg sinken, vermuten die Forscher. Zudem habe eine Population kleinerer Frösche auch insgesamt eine geringere Biomasse. Für das Ökosystem auf Puerto Rico könnte das beides deutliche Folgen haben, immerhin seien die Frösche ein zentraler Bestandteil der Nahrungskette auf dem Inselarchipel. (dpa)
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