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18.06.2017 | 06:00 | Erdbeobachtungsprogramm 

Frühere Warnung vor Heuschreckenplagen durch Satellitentechnik

Rom - Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) arbeitenmit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zusammen, um die Vorhersage von Heuschreckenplagen zu verbessern.

Heuschreckenplage
(c) proplanta
Wie die FAO am Mittwoch (14.6.) dazu berichtete, soll mit Hilfe von Satellitenbildern dieWarnzeit für Heuschreckenausbrüche um bis zu zwei Monate erhöht werden.

Wander- oder Feldheuschrecken bildeten unter gewissen Bedingungen große Schwärme und bedrohten die landwirtschaftliche Produktion und somit die Ernährungssicherheit in den betroffenen Ländern, erläuterte die FAO die Hintergründe. Zu den auslösenden Faktoren zählten starke Regenfälle und ein rasches Vegetationswachstum nach einer Dürreperiode. Dies solle mit Daten von Satelliten wie ESA‘s Soil Moisture und Ocean Salinity Mission (SMOS) erfasst werden.

FAO-Vertreter Keith Cressman verwies auf die jahrzehntelange Erfolgsbilanz der Prognosen der FAO in Zusammenarbeit mit den von Heuschreckenplagen betroffenen Ländern. Mit den Satellitenkapazitäten der ESA könnten die Vorhersagen nochmals deutlich verbessert werden. Frühere Warnungen gäben den Ländern mehr Zeit, um zu handeln, einen potentiellen Ausbruch der Schädlinge zu kontrollieren und damit massive Nahrungsmittelverluste zu verhindern.

Der Direktor der ESA-Erdbeobachtungsprogramme, Josef Aschbacher , berichtete von bis zu 70 Tagen Vorlaufzeit, die im vergangenen Jahr in Mauretanien durch die frühere Warnung vor dem Heuschreckenausbruch habe gewonnen werden können.

Die Wanderheuschrecken finden sich der FAO zufolge vor allem in der Sahara, auf derArabischen Halbinsel und in Indien. Ein Schwarm mit der Größe eines Quadratkilometers enthalte etwa 40 Millionen Tiere, die die gleiche Menge an Nahrung wie etwa 35.000 Menschen täglich brauchten. Mehr als 8 MillionenMenschen haben laut Schätzung der FAO in Westafrika unter der dortigen Heuschreckenplage in den Jahren 2003 bis 2005 gelitten; dabei seien das Getreide vollständig und bis zu 90 % der angebautenHülsenfrüchte und derWeiden in den betroffenen Regionen zerstört worden.
AgE
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