Etwa sechs Täter seien auf das 15 Hektar große Gelände eingedrungen und hätten gezielt zwei eingezäunte Felder mit gentechnisch verändertem Weizen und Kartoffeln zertrampelt und die Pflanzen herausgerissen, berichtete die Geschäftsführerin der Firma Biovativ, Kerstin Schmidt. Sie hätten den Wachmann in seinem Wachhäuschen festgehalten und ihm sein Handy weggenommen, teilte die Polizei in Rostock mit. Auch die Reifen seines Autos seien zerstochen worden, sagte Schmidt.
Den Sachschaden schätzte die Geschäftsführerin auf mehrere hunderttausend Euro. Die Polizei in Rostock sprach unter Berufung auf Angaben der Firma von 250.000 Euro Schaden. Hinweise auf mögliche Täter gebe es noch nicht.
Nach Worten der Rostocker Pflanzengentechnikerin Inge Broer ist die Forschung im Bereich der grünen
Gentechnik für die Zukunft einer nachhaltigen Landwirtschaft unverzichtbar. «Vor uns liegt doch die Frage, ob wir den Problemen der zunehmenden Weltbevölkerung, Abnahme der nutzbaren Flächen, der Nutzung von Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe und den Herausforderungen des Klimawandels begegnen können», sagte die Professorin der Nachrichtenagentur dpa. Broer forscht auch in Groß Lüsewitz. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Gentechnik-Forschung wegen der vielen Vorkehrungen sicher ist und keine Gefährdung für die Umwelt und die
Artenvielfalt darstelle.
Der Landesvorsitzende der Grünen, Jürgen Suhr, forderte dagegen am Sonntag, die Forschung schnellstmöglich zu beenden. «Die Gentechnik ist keine Lösung für den weltweit steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln», sagte er. Die Gentechnik sei eine nicht regulierbare, nicht rückholbare Risikotechnologie. (dpa)