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13.03.2022 | 10:50 | Grunzlaute 

Glückliche Schweine grunzen anders

Kopenhagen - Schweine haben Emotionen und zeigen dies nicht nur durch ihr Verhalten, sondern auch durch verschiedene Grunzlaute.

Glückliche Schweine
(c) proplanta
Einem internationalen Forscherteamist es laut kürzlich veröffentlichen Ergebnissen im Fachmagazin „Scientific Reports“ erstmals gelungen, das unterschiedliche Grunzen von Schweinen bestimmten Gefühlslagen zuzuordnen.

Anhand von mehr als 7.000 Tonaufnahmen von Schweinen haben die Wissenschaftler einen Algorithmus entwickelt, der dekodieren kann, ob ein einzelnes Schwein eine positive Emotion, wie glücklich und zufrieden, oder negative Gefühle, wie verängstigt oder gestresst, empfindet. Die Aufnahmen wurden dabei in einer Vielzahl von Situationen gesammelt, denen die Hausschweine ausgesetzt wurden.

Wie bereits in früheren Untersuchungen festgestellt, sammelten die Wissenschaftler in unangenehmen Situationen mehr hochfrequente Rufe, wie Schreie und Quieken. Gleichzeitig traten niederfrequente Rufe, wie Bellen und Grunzen sowohl in Situationen auf, in denen die Schweine positive als auch negative Emotionen hatten.

„Es gibt deutliche Unterschiede in den Rufen der Schweine, wenn wir positive und negative Situationen betrachten“, berichtete die Studienleiterin Elodie Briefer von der Universität Kopenhagen. In positiven Situationen seien die Rufe viel kürzer, mit geringen Schwankungen in der Amplitude.

„Wenn wir einen Algorithmus zur Erkennung dieser Laute trainieren, können wir 92 % der Rufe der richtigen Emotion zuordnen", so die Wissenschaftlerin. Damit könne ein weiterer Schritt in Richtung eines verbesserten Tierwohls gegangen werden.

Die Erforschung der Emotionen von Tieren ist ein relativ neues Gebiet, das sich in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Heute ist allgemein anerkannt, dass die psychische Gesundheit von Tieren für ihr allgemeines Wohlbefinden wichtig ist.

Die Autoren der Studie hoffen, dass ihr Algorithmus denWeg dafür ebnet, dass Tierhalter das Wohlbefinden ihrer Tiere überwachen können. „Wir haben den Algorithmus darauf trainiert, das Grunzen von Schweinen zu entschlüsseln“, erklärte Briefer. Jetzt werde jemanden benötigt, der den Algorithmus zu einer App weiterentwickle, mit der die Landwirte das Wohlergehen ihrer Tiere besser verstehen und optimieren können.
AgE
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