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14.04.2014 | 09:27 | Schweizer Getreideproduktion 

Heimisches Getreide mit besserer Umweltbilanz

Bern - Die Schweizer Getreideproduktion erbringt vielfältige Umweltleistungen, die in der Ökobilanz-Studie von Agroscope nur teilweise erfasst werden.

Einheimischer Weizen
(c) proplanta
Im Inland produzierte Lebensmittel schneiden im Vergleich zu den Importprodukten gut ab. Die Getreidebranche fordert eine Berücksichtigung aller Nachhaltigkeits-Dimensionen.

Im Rahmen des Projektes „Ökobilanz ausgewählter Schweizer Landwirtschaftsprodukte im Vergleich zum Import“ hat Agroscope im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft die Umweltwirkungen verschiedener landwirtschaftlicher Produkte untersucht. Für Futtergerste, Weizen und Brot aus der Schweiz waren die Ergebnisse nicht eindeutig.

Aufgrund der teilweise nicht vergleichbaren Daten für die Berechnungen ist bei der Interpretation Vorsicht geboten. Die Studie zeigt aber, dass die im Inland produzierten Lebensmittel im Vergleich zu den Importprodukten in Bezug auf die Umwelt gut abschneiden.

Die Getreidebranche setzt sich im Rahmen der Qualitätsstrategie seit Jahren für eine nachhaltige Futter- und Brotgetreideproduktion und -verarbeitung in der Schweiz ein. Fast 100% der Betriebe produzieren nach ÖLN-Richtlinien, knapp die Hälfte des Schweizer Getreides wird nach Extenso-Richtlinien angebaut, wobei die dabei erzielten Erträge tiefer sind und sich gemäss Studie negativ auf die Ökobilanz auswirken.

Die verwendeten Sorten sind aufgrund der optimierten Züchtung an den Standort angepasst. Mit der Produktion von einheimischem Futter- und Brotgetreide wird sowohl dem Wunsch der Schweizer Verarbeitungsindustrie wie auch dem Bedürfnis der Konsumenten entsprochen.

Durch die inländische Produktion und Verarbeitung werden qualitativ einwandfreie und sichere Produkte hergestellt und gleichzeitig Arbeitsplätze geschaffen oder gemeinwirtschaftliche Leistungen erbracht. Dazu zählt etwa das Landschaftsbild, welches durch das Zusammenspiel der angebauten Ackerkulturen jedes Jahr neu geschaffen wird. Solche Umweltaspekte werden in der Agroscope-Studie nicht berücksichtigt, da die einzelnen Produkte isoliert und nicht im gesamtbetrieblichen Zusammenhang betrachtet wurden.

Agroscope empfiehlt, eine ökologische Intensivierung konsequent umzusetzen. Diese einseitig auf ökologische Kriterien ausgelegte Betrachtungsweise vernachlässigt jedoch die Aspekte Ökonomie und Soziales der Nachhaltigkeit. Nur durch eine ausreichende Rentabilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden auch zukünftig einheimische Rohstoffe für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln aus der Schweiz bereitstehen. Daher muss eine Intensivierung zwingend alle Faktoren der Nachhaltigkeit umfassen. (swiss granum)
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