Die beiden hessischen Ministerinnen Eva Kühne-Hörmann (Wissenschaft und Kunst) und Lucia Puttrich (Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) weihten heute das neue hessische Biogas-Forschungszentrum auf dem Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld ein.
„Die bereits vorhandene Biogas-Infrastruktur des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH) und des Landesbetriebes hessisches Landeslabor (LHL) wird nun durch den Aufbau einer weiteren Versuchsbiogasanlage mit Testfeld für Pilot- und Demoanlagen, einem Experimentierzentrum Biogas sowie eines Technikums zur Untersuchung nachwachsender Rohstoffe erweitert“, erläuterten die beiden Ministerinnen.
Biomasse und Biogas besitzen einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen regenerativen Energieträgern. „Sie sind speicherbar und können in den Zeiten zur Stromproduktion genutzt werden, in denen weder Wind- noch Solarstrom produziert werden“, so Umweltministerin Lucia Puttrich.
Das Biogas-Forschungszentrum wurde mit rund 2,8 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie Mitteln aus dem
Förderprogramm „Biorohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Insgesamt wurden rund 3,3 Millionen Euro für die Baumaßnahmen zur Verfügung gestellt. Das Forschungszentrum dient zur Erforschung der energetischen Biomassenutzung und wird in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für
Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) betrieben. Das Fraunhofer IWES hat bereits seit dem Jahr 2006 unterschiedliche Untersuchungen auf dem Eichhof zur Biogasproduktion durchgeführt, u.a. zur Selbstversorgung eines Dorfes mit Strom aus erneuerbaren Energien oder zur Stromproduktion mit Biogas-Mikrogasturbinen.
Durch die Kooperation von LLH, LHL und IWES wurden die Grundlagen geschaffen, um ein hessisches Biogasforschungszentrum auf dem Eichhof in Bad Hersfeld aufzubauen. Ziel ist es, die hessischen Biogasaktivitäten zu bündeln und allen Akteuren eine Forschungsplattform zu bieten, mit der das Thema Biogas sowohl in der erforderlichen Breite (von der Landwirtschaft bis in die Energiewirtschaft) als auch in einer angemessenen Tiefe bearbeitet werden kann.
„Mit dieser strategischen Kooperation ist es möglich, ganzheitliche Energieversorgungskonzepte zu entwickeln, die von der Landwirtschaft über die Verfahrens- und Energietechnik bis zur Energiewirtschaft durchdacht sind“, so Kühne-Hörmann und Puttrich. (PD)
