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24.09.2014 | 15:05 | Kulturpflanzenforschung 

Hohe Auszeichnungen für Experten auf Deutscher Pflanzenschutztagung

Freiburg i.Br. / Bonn / Marburg / Darmstadt - Die 59. Deutsche Pflanzenschutztagung in Freiburg war Anlass, drei Persönlichkeiten zu ehren, die sich in besonderer Weise um den Schutz der Kulturpflanzen verdient gemacht haben.

Deutsche Pflanzenschutztagung 2014
(c) proplanta
Prof. Dr. Heinz-Wilhelm Dehne erhält mit seinem Team die Otto-Appel-Denkmünze, die höchste Auszeichnung für Verdienste im Bereich des Pflanzenschutzes in Deutschland.

Die Anton-de-Bary-Medaille für sein Lebenswerk im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes geht an Dr. Sherif Hassan. Prof. Dr. Gunther Döhlemann wird der Julius-Kühn-Preis für Nachwuchswissenschaftler verliehen.

Prof. Dr. Gunther Döhlemann vom Max Planck Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg erhält den Julius-Kühn-Preis 2014. Der Preis wird vom Vorstand der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG) verliehen. Er würdigt hervorragende Arbeiten junger Wissenschaftler. Döhlemann forscht zu Brandpilzen. Er entdeckte beim Erreger des Maisbeulenbrandes, Ustilago maydis, und des Gerstenhartbrandes, U. hordei, das Effektorprotein Pep1. Mit dem Protein sorgt der Pilz dafür, dass die Pflanze bei der Infektion durch ihn keine Abwehrmaßnahmen trifft.

Die Aufklärung der Pep1-Funktion trägt grundlegend dazu bei, Interaktionen zwischen biotrophen Pilzen und deren Wirtspflanzen besser zu verstehen. Biotrophe Organismen leben parasitisch, töten ihre Wirte jedoch nicht ab. In den vergangenen Jahren konnten verschiedene Effektoren in Brandpilzen identifiziert und molekular charakterisiert werden. Döhlemanns Arbeiten wurden in hervorragenden wissenschaftlichen Journalen publiziert.

Die Anton-de-Bary Medaille, die ebenfalls die DPG verleiht, ist nach dem gleichnamigen Mykologen und Mitbegründer der Phytopathologie benannt, der im 19. Jh. auch in Freiburg wirkte. Im Jahr 2014 erhält Dr. Sherif Hassan die Medaille. Mit ihr würdigt die DPG das wissenschaftliche Lebenswerk Dr. Hassans auf dem Gebiet der Praxisanwendung des Biologischen Pflanzenschutzes. So entwickelte er erfolgreich zahlreiche Bekämpfungsverfahren mit Nützlingen im Unterglasanbau von Tomaten, Paprika und Gurken.

Es ist den grundlegenden Arbeiten des ehemaligen Mitarbeiters der Biologischen Bundesanstalt (jetzt: Julius Kühn-Institut) in Darmstadt zu verdanken, dass der wichtigste Schädling im Mais, der Maiszünsler, mit Schlupfwespen der Gattung Trichogramma bekämpft werden kann und heute ein praxisreifes Verfahren im Freiland existiert.

Prof. Dr. Heinz-Wilhelm Dehne von der Universität Bonn wird mit der Otto-Appel-Denkmünze, der höchsten Auszeichnung im Bereich des Pflanzenschutzes in Deutschland, für wertvolle wissenschaftliche oder organisatorische Arbeit auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes geehrt.

Das Kuratorium zur Verleihung der Denkmünze bringt damit die große Wertschätzung von Wissenschaft und Praxis zum Ausdruck, die Prof. Dehne und seiner Arbeit entgegengebracht wird. Prof. Dehne und seinem Team ist es auf überdurchschnittlich Weise gelungen, grundlegende Forschung in Phytomedizin und Pflanzenschutz und Praxisorientierung miteinander zu verknüpfen, vor allem im Hinblick auf die Vermeidung von Belastungen durch Mykotoxine.

„Herr Professor Dehne und sein Team haben zukunfts- und richtungsweisende Beiträge zur Lösung drängender Pflanzenschutzprobleme geleistet“, würdigt ihn der Präsident des Julius Kühn-Instituts, Dr. Georg F. Backhaus, bei der Preisübergabe. (jki)
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