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10.12.2013 | 08:32 | Resistente Apfelsorten 

Internationale Initiative im Kampf gegen Apfelschorf

Wädenswill - Apfelschorf ist die wichtigste Pilz-Krankheit bei Äpfeln. Sie kommt in allen Apfelanbaugebieten mit regnerischem Frühling vor und muss in der integrierten Produktion und im Bio-Anbau mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden.

Apfelproduktion ohne Schorf
(c) proplanta
Apfelsorten mit natürlichen Resistenzgenen kommen mit weniger Pflanzenschutz aus. Leider stossen sie immer öfter an ihre Grenzen: der krankmachende Pilz hat sich in vielen Regionen an schorfresistente Apfelsorten angepasst.

Agroscope hat deshalb die internationale Initiative VINQUEST ins Leben gerufen. Experten identifizieren aktuell noch wirksame Resistenzgene. Dieses Wissen stellen sie der klassischen Sortenzüchtung zur Verfügung. Das Ziel sind neue Apfelsorten mit neuen Kombinationen von Schorf-Resistenzen, die dem Pilz sicherer und langfristig Einhalt gebieten.

Neue Apfelsorten sollen gegen Krankheiten wie Apfelschorf, Mehltau und Feuerbrand robust sein. Mehr als 15 natürliche Resistenzgene gegen Apfelschorf sind bekannt. Sie können für die Züchtung von neuen Sorten genutzt werden. Bedauerlicherweise stossen einige davon an ihre Grenzen, denn die Pilze haben sich daran angepasst.

Entscheidend ist die Information, ob und in welchen Regionen ein Resistenzgen noch wirksam ist. Denn so können Apfelzüchter zur Entwicklung neuer Sorten die noch wirksamen Resistenzgene auswählen. Doch die Suche nach diesen Informationen ist aufwändig, und die erhaltenen Resultate sind selten aktuell, weil kein flächendeckendes Schorf-Monitoring besteht.

Internationale Initiative gegen Apfelschorf



Agroscope hat deshalb VINQUEST lanciert, um diese Informationen zu bündeln und aktuell zu halten. So gehen die VINQUEST-Partner vor: An ihren jeweiligen Standorten pflanzen alle das gleiche Set von so genannten Fangpflanzen an, die unterschiedliche Apfelschorf-Resistenzgene tragen. Der Trick dabei: Wird auf einer Fangpflanze eindeutig Schorf gefunden, ist in diesem Jahr und an jenem Standort das spezifische Resistenzgen nicht mehr wirksam. Diese Daten fliessen bei Agroscope zusammen, wo sie nach einer Qualitätskontrolle auf www.vinquest.ch online gestellt werden.

Zwei Resistenzgene noch überall wirksam



Während der ersten fünf Jahre machten 34 Partner in 17 Ländern mit. Schweizer Partner der Initiative sind Agroscope, FiBL und PomaCulta. Aus den bis jetzt gesammelten Resultaten konnten zwei Resistenzgene gefunden werden, die überall noch wirksam sind:

Rvi11 (Vbj) aus dem Wildapfel Malus baccata jackii und Rvi15 (Vr2) aus der Selektion GMAL2473. Andere Resistenzgene scheinen auch noch für die Züchtung interessant zu sein, da sie ihre Wirksamkeit nur an wenigen Standorten und/oder in gewissen Jahren verloren haben. Kombinationen von Resistenzgenen der oben genannten zwei Typen eignen sich am besten für die Züchtung von neuen Apfelsorten mit dauerhafter Apfelschorf-Resistenz. Sie werden ins Agroscope-Apfelzüchtungsprogramm einbezogen. (acw)
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