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24.08.2007 | 12:41 | Niederschlagsforschung 

Jetzt kann der Regen weiterziehen - COPS ist zu Ende

Hohenheim - In diesem Sommer war der Schwarzwald nicht einfach nur ein beliebtes Ferienziel, sondern das weltweit größte Freiluftlabor zur Niederschlagsforschung.

COPS
(c) COPS
Drei Monate lang setzten Forscher aus acht Nationen weltweit einzigartige und teilweise neue Forschungsgeräte sowie eine internationale Flugzeugflotte ein, um die grundlegenden Prozesse zu verstehen, die für Niederschläge verantwortlich sind und sie samt ihrer komplizierten Wechselwirkung berechenbar zu machen. Sogar Privatpersonen unterstützten die COPS-Forscher mit eingeschickten Wolkenfotos in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Die Einsender der schönsten Wetterfotos werden am 31. August 2007 geehrt, und die COPS-Wissenschaftler haben die Gelegenheit, sich persönlich bei den Wetter-Scouts zu bedanken.

Die Ergebnisse aus den Messphasen sollen dazu dienen, Wetter- und Klimaprognosen zu verbessern. Die zusätzlichen Messungen während COPS liefern die entscheidenden Hinweise, welche Prozesse nicht korrekt in den Modellen wiedergegeben werden. "Wir sehen den Einfluss des COPS-Gebietes bei vielen starken Niederschlägen in Deutschland in diesem Sommer, die auch mit Überschwemmungen verbunden waren. Die Modelle waren in vielen Fällen nicht in der Lage, die Modifikation und Verstärkung der Niederschläge durch die Mittelgebirge zu simulieren. Der COPS-Datensatz ist ein Schatz für die Atmosphärenforschung, um die relevanten Prozesse zu verstehen und simulieren zu können", so Prof. Dr. Volker Wulfmeyer von der Universität Hohenheim zu ersten Erkenntnissen aus den Messungen.

Die Forscher zeigen sich auch sehr zufrieden mit dem Sommerwetter, "an Regen und Unwettern hat es uns in diesem Sommer wirklich nicht gefehlt und wir konnten Unmengen an interessanten Daten sammeln, die es in der kommenden Zeit auszuwerten gilt", so Dr. Andreas Behrendt, der Koordinator von COPS. Man könne tatsächlich fast glauben, dass es extra für das COPS-Projekt geregnet hat, denn "ein heißer Sommer ohne Regen wäre fatal für unsere Messexperimente gewesen", so Prof. Dr. Christoph Kottmeier von Forschungszentrum und Universität Karlsruhe. Das Messexperiment ist vorbei, der Regen wird nicht mehr benötigt, also wären damit doch die idealen Vorraussetzungen für einen sonnigen September gegeben.


Hintergrundinformationen COPS:
Die Messkampagne COPS (Convective and Orographically-induced Precipitation Study) ist Teil des Weltwetterforschungsprogramms der Vereinten Nationen (World Weather Research Programme der World Meteorological Organisation). Beteiligt sind alle rund 20 meteorologischen Institutionen Deutschlands und die führenden Forschungszentren für Meteorologie aus Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA.

Die Messkampagne COPS ist Teil des Schwerpunktprogramms 1167 "Quantitative Niederschlagsvorhersage" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und wird mit dem Messprogramm TRACKS der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und dem Weltwetterforschungsprogramm Forecast Demonstration Projekt D-PHASE koordiniert. Eine wichtige Messstation bei COPS ist die US Atmospheric Radiation Measurement Program (ARM) Mobile Facility (AMF). Die Messkampagne ist eingebettet in eine europäische, einjährige Beobachtungsphase, die General Observations Period (GOP).

Quelle: Universität Hohenheim
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