Auch der Vater des Kindes wurde positiv auf das Virus getestet, zeigte aber keine Krankheitssymptome. Zudem wurde bei einer bereits im Oktober verstorbenen Chinesin der Tod jetzt auf die
Vogelgrippe zurückgeführt. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, hat es seit 2003 in 21 Ländern bereits 873 nachgewiesene Fälle von
H5N1-Übertragungen auf Menschen gegeben, von denen 458 verstarben. Die Mortalitätsrate liegt aber bei gut 50 %. Eine Schutzimpfung für Menschen gibt es nicht.
Grund für die Ansteckung war fast ausnahmslos der enge Kontakt mit infizierten Tieren. „Die globale H5N1-Situation ist angesichts der weiten Verbreitung des Virus bei Vögeln auf der ganzen Welt besorgniserregend", erklärte die WHO-Direktorin für Epidemie- und Pandemievorsorge, Sylvie Briand. Da das Virus weiterhin in Geflügelpopulationen nachgewiesen werde, sei mit weiteren Fällen beim Menschen zu rechnen.
„Die WHO nimmt die von diesem Virus ausgehende Gefahr ernst und mahnt in allen Ländern zu erhöhter Wachsamkeit", betonte Briand. Laut der Weltgesundheitsorganisation kann bei intensivem Kontakt mit erkrankten Vögeln sporadisch eine Übertagung auf den Menschen stattfinden.
Nach den bisherigen Erkenntnissen infiziert das Virus den Menschen aber nicht leicht, und die Übertragung von Mensch zu Mensch scheint sehr ungewöhnlich zu sein. Auf der Grundlage der bisher vorliegenden Informationen schätzt die WHO das von diesem Virus ausgehende Risiko für die Allgemeinbevölkerung als gering ein.
Von Reise- oder Handelsbeschränkungen auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen rät sie deshalb ab. Die WHO spricht sich stattdessen für eine verstärkte globale Überwachung aus.
Veränderungen im Zusammenhang mit neu auftretenden oder zirkulierenden
Influenzaviren, die sich auf die Gesundheit von Menschen und Tieren auswirken könnten, müssten früh erkannt werden. Personen, die mit infizierten Vögeln, Eiern oder Räumlichkeiten in Kontakt seien, beispielsweise bei Keulungen, sollten mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet und in deren Gebrauch geschult sein. Auch wird empfohlen, dass diese Personen nach dem letzten Kontakt mit infiziertem Geflügel sieben Tage lang überwacht werden.
Vogelgrippe-Fälle in Deutschland