Wie das MPI am Donnerstag (3.3.) erklärte, legt die betreffende Studie des Teams um Prof. Korbinian Schneeberger von der Münchener Hochschule die biotechnologische Grundlage, um die
Züchtung von robusteren Sorten zu beschleunigen.
Das Verständnis über die vollständige DNA-Sequenz der
Kartoffel sei bereits seit vielen Jahren ein Ziel in der Pflanzenzüchtung. Mit diesen Informationen könnten nun leichter Genvarianten identifiziert werden, die für erwünschte und unerwünschte Eigenschaften verantwortlich seien. Dies sei ein erster Schritt, diese in die Züchtung einzubeziehen oder auszuschließen.
Nach Einschätzung von Schneeberger kann nun Züchtung neuer Kartoffelsorten unterstützt werden, die produktiver und widerstandsfähiger gegen den
Klimawandel sind. „Dies könnte einen enormen Einfluss auf die weltweite Ernährungssicherheit in den kommenden Jahrzehnten haben“, so der Wissenschaftler.
Bei der Kartoffel seien die Pflanzenzüchter mit ihren Bemühungen, neue Sorten mit höheren Erträgen zu züchten, bislang weitgehend erfolglos geblieben. Der Grund dafür sei, dass die Kartoffel zwei Kopien jedes Chromosoms von jedem Elternteil erbe, so dass sie vier Kopien von jedem Chromosom und damit auch vier Kopien jedes Gens besitze. Dies mache die gezielte Erzeugung neuer Sorten mit einer gewünschten Kombination individueller Eigenschaften sehr schwierig und zeitaufwändig.
Anstatt die vier oft sehr ähnlichen Chromosomenkopien voneinander zu unterscheiden, hätten die Forscher das Problem umgangen, indem sie die
DNA nicht wie üblich aus dem Blattgewebe entnommen, sondern die Genome einzelner Pollenzellen analysiert hätten. Im Gegensatz zu anderen Zellen enthalte nämlich jede Pollenzelle nur zwei Kopien jedes Chromosoms.