Dazu wurde nun im Julius-Kühn-Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen in Groß Lüsewitz bei Rostock ein dreijähriges Projekt gestartet. Ziel sei es, Kartoffeln zu erhalten, die sehr hohe Stärkegehalte mit einer dauerhaften Widerstandsfähigkeit gegen die Kraut- und Knollenfäule vereinen, erklärte Thilo Hammann vom Julius-Kühn-Institut am Mittwoch in Groß Lüsewitz. Dies sei die am meisten gefürchtete Kartoffelkrankheit. Mit den daraus gezüchteten optimal angepassten Sorten könne die Kartoffel mit Mais und anderen Pflanzen als nachwachsender Rohstoff konkurrieren.
Unter den Klima- und Bodenbedingungen Nordwesteuropas liefere die Kartoffel die höchsten Erträge an nutzbaren Kohlenhydraten, sagte Hammann. Gerade auf weniger guten Böden sei sie dem Mais oder der Zuckerrübe ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen. Wenn die Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule dauerhaft verbessert werden könne, verringerten sich die Kosten zur Krankheitsbekämpfung und erhöhe sich gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Rohstoffes Kartoffel. Bei der Züchtung der Knollen wird auf den Einsatz von
Gentechnik verzichtet. (dpa/mv)