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26.04.2020 | 01:01 | Niederschlagsdefizit 
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Klimaforscher befürchtet Dürre in Deutschland

Kiel / Offenbach - Mit anhaltender Trockenheit wächst in Deutschland die Gefahr einer Dürre.

Trockenheit
Der Landwirtschaft droht eine Missernte, der Wald ist in einem Besorgnis erregenden Zustand: Forschern und Wirtschaft bereiten die Wasserspeicher der Böden und der bislang fehlende Frühjahrsregen Sorgen. (c) proplanta
«Die letzten beiden Jahre waren außergewöhnlich trocken. Die Böden brauchen nun Regen. Ihre Wasserspeicher sind nur zum Teil wieder aufgefüllt worden», sagte Klimaforscher Mojib Latif, der am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel forscht, der «Rhein-Neckar-Zeitung» (Samstag).

Der Landwirtschaft drohe eine Missernte: «Die Bauern haben aber noch Hoffnung. Wenn es in den kommenden zwei bis drei Wochen kräftig regnet, kann dies den trockenen April ausgleichen.»

Auch beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach hieß es am Samstag: «Die derzeitige Wetterlage erinnert etwas an den Dürresommer 2018.» Allerdings werde das derzeitige Hoch zunehmend abgebaut, über dem Westatlantik setze sich ein tiefer Luftdruck fest. «Dabei wird mit einer südwestlichen Strömung ab Dienstag zunehmend feuchte Subtropikluft nach Mitteleuropa geführt, in der es wiederholt zu schauerartigem Regen und auch Gewittern kommt.»

Die Menge, die die Landwirtschaft braucht, ist aber zunächst nicht in Sicht: «Abgesehen von einigen lokal kräftigen Gewittergüssen wird aber auch diese Wetterlage zunächst nicht den großen Regen bringen, so dass sich die Dürrelage nur langsam entspannt.» Am 29. April will der DWD seine vorläufige Wetterbilanz für den laufenden Monat veröffentlichen.

Auch der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie warnt vor möglichen Folgen der Trockenheit. «Sollte die Trockenheit anhalten, kann es zu massivem Baumsterben in Deutschland kommen. Das bedroht unsere Ökosysteme und die langfristige Rohstoffgrundlage unserer Industrie. Holzindustrie und Forstwirtschaft sind deshalb extrem besorgt», sagte Verbandsgeschäftsführer Denny Ohnesorge. Bereits in den letzten beiden Jahren hätten die heimischen Wälder unter extrem hohen Temperaturen, Niederschlagsmangel und Schädlingsbefall gelitten. 

«Nach drei Jahren Trockenheit kann man nicht mit Sicherheit vom Klimawandel sprechen», ergänzte Latif. Aber es deute alles auf den Klimawandel hin, wenn man die Trockenheit, die Durchschnitts-Temperaturen und die Niederschläge betrachtet.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 26.04.2020 17:55 Uhrzustimmen(23) widersprechen(5)
Wir kommen gerade von einer Flurfahrt zurück.

Es ist nicht schlimm - es ist schlimmer!

Viele Agrarexperten wollen aber noch nicht wahrhaben, welche dunklen Wolken sich da am Bauern-Himmel abzeichnen. Wenn man die jüngsten Prognosen des DRV in einer solchen Situation verinnerlichen muss, wird's einem speiübel, man möchte die unverhohlene Wut angesichts einer solch impertinenten Ignoranz nur noch aus sich herauswürgen.

Schämen sollten sich solche Halsabschneider....!!!
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