Auch in Zentraleuropa steige das Risiko, wie der wissenschaftliche Dienst der
EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. «Sogar die relativ sicheren alpinen Bergregionen werden mit einem rapiden Anstieg der Brandgefahr zu tun haben», wenn der
Klimawandel nicht eingedämmt und Brandursachen nicht bekämpft würden.
Im Fokus der Studie stand der Einfluss verschiedener Klima-Modelle auf die Waldbrandgefahr. Selbst beim optimistischen Modell, bei dem seit der Zeit vor Beginn der Industrialisierung die Erwärmung unter zwei Grad Celsius bleibt, erhöhe sich die Waldbrandgefahr.
Bei mehreren verheerenden Waldbränden in Portugal und Spanien waren im vergangenen Jahr Dutzende Menschen ums Leben gekommen. 2017 war laut der Mitteilung eines der schlimmsten Waldbrandjahre in der Geschichte Europas. Allein in Spanien, Portugal und Italien seien 800.000 Hektar Land verbrannt - das entspricht der neunfachen Fläche Berlins.
Der Klimawandel beeinflusse Faktoren wie Regen, Wind und Temperatur - und damit die Feuchtigkeit der Waldböden, schreiben die Wissenschaftler des Gemeinsamen Forschungszentrums der EU-Kommission.
Die klimabedingte
Waldbrandgefahr steige insbesondere in Spanien, Portugal und in der Türkei. Doch das Problem trockener Böden breite sich künftig vom Mittelmeer auch in Richtung Norden aus. Die Zone mit sehr feuchtem Blattwerk und Gehölzen um die Alpen herum zum Beispiel werde durch die
Erderwärmung kleiner.
Die Forscher stellen aber auch klar: Die meisten Feuer werden vom Menschen verursacht. Daher müsse etwa erforscht werden, mit welchen Motiven Brände gelegt werden. Zudem regen die Wissenschaftler mehr Informationen für Spaziergänger oder Camper an, damit diese nicht mit sorglosem Verhalten
Waldbrände auslösen. Auch durch gezielte Forst-Arbeit lasse sich das Risiko senken.