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30.12.2013 | 16:09 | Klimaforschung 

Klimawandel im sächsisch-tschechischen Grenzraum

Dresden - Es ist wärmer geworden im sächsisch-tschechischen Grenzraum. Diesen deutlichen Trend der Temperaturentwicklung zeigen erste Ergebnisse aus dem Ziel3-Projekt INTERKLIM.

Temperaturentwicklung Deutschland
(c) proplanta
Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilte, sei die Jahresmitteltemperatur während der letzten beiden Jahrzehnte im Vergleich zu 1961 bis 1990 um 0,7 Grad Celsius (°C) angestiegen: von 7,5 auf 8,2°C. Am deutlichsten von der Erwärmung betroffen sind das Frühjahr mit 0,9 Grad und der Sommer mit einem Grad. Damit habe sich auch die Vegetationsperiode um zirka acht Tage verlängert.

Für das Wohlbefinden des Menschen bedeutsame Kenn-Tage wie die Anzahl der heißen Tage (≥30°C) zeigen ebenfalls einen bedeutsamen Trend von plus vier Tagen pro Jahr. Im Gegensatz dazu hat die mittlere Anzahl der Eistage mit einer Maximum-Temperatur unter null Grad um vier Tage abgenommen.

Der Niederschlag variiert stark in Abhängigkeit der regionalen Besonderheiten. Er reicht den Experten zufolge von 400 Millimetern (mm) im Nordböhmischen Becken bis zu 1.600 mm im Riesengebirge. Veränderungen der räumlich gemittelten Niederschlagssumme seien vor allem im Sommer mit plus 12 Prozent und im Herbst mit plus elf Prozent zu erkennen.

Im Projekt INTERKLIM erarbeiten sächsische und tschechische Klimaexperten grenzüberschreitende Informationen zum Klimawandel und zu seinen regionalen Ausprägungen. Dazu werden die Veränderungen des Klimas im Zeitraum von 1961 bis 1990 (Klimanormalperiode) mit denen der letzten zwei Jahrzehnte (1991 bis 2010) verglichen. Ziel ist die Analyse der sich aktuell abzeichnenden und künftigen klimatischen Veränderungen im sächsisch-tschechischen Grenzraum.

Eine Diagnose und eine Projektion des Klimas bis in das Jahr 2100 soll u. a. kommunalen und regionalen Verwaltungen, der Land-, Forst-, Tourismus- und Wasserwirtschaft oder auch Interessenverbänden die Möglichkeit geben,  Planungs- und Handlungsentscheidungen zu treffen, die die aktuellen Ergebnisse zum Klimawandel mit berücksichtigen.

Kooperationspartner sind in Sachsen das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Lead Partner) und auf tschechischer Seite das Centrum vyzkumu globalní změny (Global Change Research Centre - Czech Globe).

Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre (2013 - 2014). Gefördert wird  INTERKLIM im Rahmen des Ziel3 / Cíl3-Programms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik (EFRE-Fonds). (Pd)
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