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21.07.2019 | 15:15 | Pflanzenpopulation gefährdet 

Klimawandel stört Symbiosen bei der Bestäubung

Würzburg - Der Klimawandel bringt den Fortbestand verschiedener Pflanzen- und Insektenarten aufgrund der wechselseitigen Abhängigkeiten in Gefahr.

Küchenschelle
(c) proplanta
Wie Forscher der Universität Würzburg im Rahmen einer aktuellen Studie festgestellt haben, verschiebt sich der Blühzeitpunkt durch die höheren Temperaturen teilweise nach vorne, während aber die zur Bestäubung nötigen Insekten nicht früher schlüpfen. Dadurch würden die Fortpflanzung auf der einen und das Nahrungsangebot auf der anderen Seite beeinträchtigt.

„Wir haben den Einfluss der Temperatur auf zwei Frühlingsbienenarten sowie auf die Küchenschelle, eine der ersten blühenden Pflanzen, untersucht“, skizzierte Doktorandin Sandra Kehrberger die Untersuchung. Mit steigenden Temperaturen habe die Blüte der Küchenschelle früher eingesetzt, wohingegen der Schlupfzeitpunkt der Mauerbiene „etwas hinterhergehinkt“ habe.

Damit bestehe die Gefahr, dass die ersten Blüten in Abwesenheit der geeigneten Bestäuber blühten. Dies kann nach Angaben der Wissenschaftler zu einem reduzierten Fortpflanzungserfolg und infolgedessen auch zu einem Schwund der Pflanzenpopulation führen. Somit stelle der Klimawandel für die heimische Küchenschelle, die bereits als bedroht auf der Roten Liste geführt werde, eine weitere Bedrohung dar.

Auch für die Wildbienen könne sich das zeitliche Auseinanderdriften nachteilig auswirken, wenn sich dadurch die Verfügbarkeit von Nahrung verändere. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Plos One“ erschienen.
AgE
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