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10.03.2012 | 06:34 | Forstpflanzen-Forschung 

Kupfer gibt offiziellen Startschuss für neues Sachsenforst-Gewächshaus

Pirna - Forstminister Frank Kupfer hat gestern (9. März 2012) gemeinsam mit dem Sachsenforst-Geschäftsführer Prof. Hubert Braun im Pirnaer Ortsteil Graupa (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) ein neues Gewächshaus für die Forschung an und die Anzucht von Forstpflanzen offiziell in Betrieb genommen.

Gewächshaus
(c) proplanta
In dem Gewächshaus werden Pflanzen gezüchtet, die künftig in den sächsischen Wäldern Wind und Wetter trotzen sollen.

„Wir müssen die Wälder an die sich ändernden Umweltbedingungen anpassen und für den Waldumbau genetisch hochwertiges Vermehrungsgut mit verbesserten Eigenschaften bereit halten", sagte der Minister. „Dafür brauchen wir dieses neue Gewächshaus. Hier können wir unter optimalen Bedingungen neue Pflanzen züchten und bestehende Arten erhalten."

Die Mitarbeiter des Sachsenforstes veredeln in dem Gewächshaus Pflanzen (durch Pfropfungen) und bewurzeln Stecklinge für die Generhaltung verschiedener Baumarten wie zum Beispiel Weißtanne und Schwarzpappel. Kontrollierte Kreuzungen führen sie für die Züchtung von leistungs- und widerstandsfähigen Sorten durch wie zum Beispiel bei Lärche und Pappel.

Außerdem unterziehen sie Topfpflanzen unter kontrollierten Bedingungen sogenannten Trockenstressuntersuchungen. Das Gewächshaus dient neben der Bereitstellung von Pflanzen für den Waldumbau auch der Züchtung von schnellwachsenden Pappelarten für die Bepflanzung von Kurzumtriebsplantagen in der Landwirtschaft. Und schließlich ist das Ziel der Arbeiten im neuen Forschungsgewächshaus auch die Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt von seltenen und bedrohten Baumarten.

Das neue Gewächshaus entspricht dem aktuellen Stand der Technik und ist mit Kleintraktoren befahrbar. Es beinhaltet einen Hauptraum, der mit Rolltischen ausgestattet ist und sechs separaten pollendichten Kabinen Platz bietet, sowie einen Arbeits- und zwei Technikräume. Die ein Jahr dauernden Bauarbeiten wurden durch den Staatsbetrieb Immobilien- und Baumanagement (SIB) koordiniert. Die Baukosten des Forschungs- und Anzuchtgewächshauses haben sich auf rund 900.000 Euro belaufen.

Bereits seit den 50er Jahren wird in Graupa zur Züchtung und Vermehrung von Waldbaumarten sowie zur Erhaltung forstlicher Genressourcen geforscht. Bis Ende der 80er Jahre wurden hier Forstpflanzen für durch Luftverschmutzung geschädigte Waldgebiete produziert.

Seit Beginn der 90er Jahre werden Sondersortimente von qualitativ hochwertigem Vermehrungsgut für den Waldumbau bereit gestellt. Eine weitere Aufgabe war seitdem der Erhalt des genetischen Potenzials und der biologischen Vielfalt bedrohter Gehölze und die Erzeugung schnell wachsender Baumarten für Kurzumtriebsplantagen.

Die Ergebnisse der praxisorientierten Forschung in dem Gewächshaus werden im Sachsenforst umgesetzt, aber auch den Besitzern von Privat- und Körperschaftswäldern, dem Naturschutz und den Betreibern von Kurzumtriebsplantagen zur Verfügung gestellt. (PD)
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