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Der innovative Lebensmittelhersteller hat sich dafür DNA-Sequenzen aus Überresten des seit tausenden von Jahren ausgestorbenen Tieres besorgt. Bestehende Lücken wurden mit Erbgut von Elefanten geschlossen und das Protein in Stammzellen von Schafen eingeschleust, die dann im Labor zur Herstellung des künstlichen Fleisches vermehrt wurden.
„Wir haben uns für das Wollmammut entschieden, weil es ein Symbol für den Verlust der Artenvielfalt und für den Klimawandel ist", erklärte Tim Noakesmith, einer der Unternehmensgründer. Es stehe der Welt ein ähnliches Schicksal bevor, wenn Dinge nicht geändert würden, wie etwa die intensive Landwirtschaft oder das Essverhalten. Die Firma hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen, mithilfe von Zellbiologie, Robotik und Software-Engineering nachhaltige Alternativen für die Lebensmittelproduktion, insbesondere für tierisches Fleisch, zu entwickeln.
Wie das Mammutfleisch schmeckt, konnte Noakesmith jedoch nicht verraten, da es noch nicht probiert wurde. „Wir haben noch nicht untersucht, wie der menschliche Körper und das Immunsystem auf das 4.000 Jahre alte Protein reagiert", so der Direktor von Vow. Das aktuelle Projekt diene vor allem dazu, die Aufmerksamkeit auf das Thema künstliche Fleischerzeugung zu lenken. In-vitro-Fleisch sei nicht nur ethisch unbedenklich, es schone auch Ressourcen und verursache im Gegensatz zur Tierhaltung so gut wie keine Emissionen.
Das 2019 gegründete Startup hat bereits rund 45 Mio. Euro an Investorengeldern gesammelt und im vergangenen Jahr in Sydney eine große Fabrik für kultiviertes Fleisch eröffnet. Zum Firmeninventar gehört auch eine umfangreiche Zellsammlung, darunter von Alpakas, Büffeln, Krokodilen, Kängurus, Pfauen oder Fischen, um daraus mögliche Fleischersatzprodukte herstellen zu können. In Italien wird das Unternehmen allerdings nicht tätig werden können. Dort hat das Kabinett vergangene Woche ein Verbot der Produktion von Laborfleisch beschlossen. Der entsprechende Gesetzentwurf soll bald in das parlamentarische Verfahren gehen.