Nach einem Votum der Wissenschaftlichen Konferenz von Bund und Ländern solle das Institut nicht mehr innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft weitergeführt und nach drei Jahren auch nicht mehr gefördert werden, teilte die Thüringer Landesregierung am Freitag in Erfurt auf Anfrage mit. Über die Zukunft des Instituts mit mehr als 30 Fachleuten war bereits in den vergangenen Monaten diskutiert worden.
Der Zentralverband Gartenbau kritisierte die Entscheidung als nicht nachvollziehbar. Linke und
CDU bezeichneten die Entscheidung als nicht hinnehmbar. Das
Agrarministerium will mit dem Bund über die Umwandlung des Instituts in einen Sonderforschungsbereich mit Bundesförderung verhandeln.
Derzeit wird das Institut mit Standorten bei Erfurt und in Großbeeren mit knapp 3,2 Millionen Euro jährlich gefördert. Der Betrag komme je zur Hälfte von Bund und Land. Ob die Entscheidung der Wissenschaftlichen Konferenz zu dem Institut Auswirkungen auf einzelne Studiengänger der Fachhochschule Erfurt habe, sei derzeit nicht absehbar, sagte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums.
Die Blumen- und Gartenbaustadt Erfurt treffe die Entscheidung schwer, dass es das Leibniz-Institut nicht mehr geben werde, erklärte die Landtagsfraktion der Linken. Bei der Entscheidung gegen Erfurt habe die «Solidarität der Länder» versagt. Nur Thüringen und keines der anderen Länder soll für den Erhalt votiert haben. Die CDU-Fraktion forderte die Landesregierung auf, nun nach Möglichkeiten für eine Weiterfinanzierung des Instituts zu sorgen.
Der Zentralverband Gartenbau sprach von einem Aderlass der Gartenbauforschung. Das Institut sei für die anwendungsorientierte Zierpflanzen- und die Gemüsebauforschung einzigartig und von großer Bedeutung.