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08.08.2013 | 14:20 | 20 Jahre Nutztierforschung 

Leibniz-Institut für Nutztierbiologie feiert Jubiläum

Dummerstorf - Vor 20 Jahren, im Januar 1993, wurde das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf gegründet. Längst hat sich das größte Forschungsinstitut auf diesem Fachgebiet in Deutschland international einen Namen erarbeitet.

Nutztierforschung
(c) proplanta
„Wir sind stolz auf die ersten 20 Jahre, da unsere Wissenschaftler sowie Mitarbeiter in vielen Bereichen wertvolle Aufbauarbeit geleistet und wichtige Impulse gesetzt haben. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen, sondern uns strategisch und strukturell den wachsenden zukünftigen Anforderungen stellen“, betonte Vorstand und Molekularbiologe Prof. Manfred Schwerin.

Herausforderung global:  Unter-, Über- und Fehlernährung



Die zukünftigen Herausforderungen für die Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft ergeben sich insbesondere aus dem global gleichzeitigen Auftreten von Unter-, Über- und Fehlernährung, dem zunehmenden Bedarf an Lebensmitteln und den tiefgreifenden Veränderungen der Rahmenbedingungen wie zunehmender globaler Wettbewerb, Verknappung sowie verstärkte Konkurrenz um natürliche Ressourcen, Klimawandel, unterschiedliche Bevölkerungsentwicklungen oder abnehmende öffentliche Akzeptanz agrarischer Produktion.

Sich diesen neuen Herausforderungen stellend hat das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie seine ‚Mission‘ wie folgt fortgeschrieben: Das FBN Dummerstorf erforscht die Systemfunktionalität von Nutztieren für eine tiergerechte, ressourcen-, klima- und umweltschonende Tierhaltung als Grundlage der balancierten Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte tierischer Herkunft. „Diese Mission bildete die Grundlage für die Ableitung zweier grundsätzlicher strategischer Forschungsansätze des Institutes für die Zukunft“, betonte Schwerin.

Flache Hierarchien und internationale Ausrichtung



Im vergangenen Jahr wurden die Voraussetzungen geschaffen, um die Entfaltungsmöglichkeiten für die „kreativen Köpfe“ am Institut weiter zu verbessern und die Attraktivität des FBN für externe und ausländische Wissenschaftler zu erhöhen. Die Forschungseinheiten wurden in sechs Instituten und einer Forschergruppe neu strukturiert.

Das FBN setzt sich künftig aus den Instituten Genetik und Biometrie, Genombiologie, Fortpflanzungsbiologie, Verhaltensphysiologie, Muskelbiologie und Wachstum und Ernährungsphysiologie "Oskar Kellner" sowie der Forschergruppe Funktionale Genomanalyse zusammen. Darüber hinaus konnten am Institut acht gut ausgestattete Nachwuchsgruppen etabliert und den jungen Wissenschaftlern somit eine Perspektive am FBN eröffnet werden. „Die flachere Hierarchie mit größeren Freiheiten für die Forschung hat Freiräume für neue  Wissenschaftlerstellen im FBN geschaffen“, machte Schwerin deutlich.

„Durch die Einführung von befristeten Vorstands- und Institutsleiterstellen konnte zudem ein hohes Maß an personeller Flexibilität im Leitungsbereich geschaffen werden, um schnell und effizient auf Neu- oder Fehlentwicklungen reagieren zu können. Das FBN hat sich in den letzten beiden Jahren nicht nur strategisch neu aufgestellt, sondern dafür auch die notwendigen Strukturen und Steuerinstrumente geschaffen, um den zukünftigen Herausforderungen an die Agrarforschung gerecht werden zu können.“

Zahlen, Daten und Fakten



Das Gesamt-Budget des FBN betrug im letzten Jahr 21,7 Mio. Euro, davon waren 2,0 Mio. Euro eingeworbene Drittmittel. Derzeit forschen 300 Mitarbeiter in Dummerstorf in modernsten Anlagen, 72 sind über Drittmittel finanziert. Das FBN ist aktuell an 146 Forschungsprojekten in Kooperation mit 319 Institutionen in 45 Ländern beteiligt.

Konkrete Forschungsprojekte mit der Wirtschaft gibt es 66. In den letzten drei Jahren wurden 109 Doktoranden betreut und 63 Promotionen abgeschlossen. 25 Wissenschaftler aus dem FBN engagieren sich über Lehrverpflichtungen an fünf Universitäten. Allein 45 Mio. Euro für Neubauten und Modernisierungen wurden in den vergangenen 20 Jahren in den Dummerstorfer Forschungscampus investiert. Vor einem Jahr wurde die neue Experimentalanlage Rind als letzte Großinvestition übergeben. (fbn)
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