Die globale
Erderwärmung habe das Risiko für solche Extrem-Ereignisse erhöht, erläutern Forscher um Mohammad Reza Alizadeh von der McGill University und Mojtaba Sadegh von der Boise State University in der Fachzeitschrift «Science Advances». Solche langen Dürrephasen habe es auf dem Gebiet der USA auch im 12. und 13. Jahrhundert gegeben.
Seit Mitte August wüten an der US-Westküste Dutzende Feuer. Allein in
Kalifornien kämpften rund 19.000 Einsatzkräfte gegen mehr als zwei Dutzend Großbrände. Die Flammen zerstörten seit Mitte August mehr als 5.800 Gebäude.
Mit dem Fortschreiten des Klimawandels komme es häufiger vor, dass extreme Ereignisse wie Hitzewellen und Trockenheit gleichzeitig auftreten, so die Forscher. Ihre Studie konzentriert sich auf dieses gemeinsame Auftreten von
Dürre und Hitze während der vergangenen 122 Jahre.
«Episoden extremer Trockenheit und Hitze sind das Rezept für große Waldbrände», erklärte Mojtaba Sadegh. «Diese Extreme intensivieren und weiten sich in beispiellosem räumlichem Ausmaß aus und ermöglichen die derzeitigen
Waldbrände entlang der gesamten US-Westküste.»
Auch kürzere Dürrephasen, die weniger als ein Jahrzehnt dauerten, wie etwa die als «Dust Bowl» bekannte US-Dürre in den 1930er Jahren, könnten verheerende Auswirkungen haben, wenn sie gleichzeitig mit Hitze aufträten. Unter anderem könnten klimatische Ereignisse in der Atmosphäre und am Boden in ihrem Zusammenspiel zu solchen Extremen führen, heißt es in der Studie.
Die Wissenschaftler vermuten, dass der treibende Faktor für gleichzeitige Hitze-Dürre-Perioden in der jüngeren Vergangenheit vor allem übermäßige Hitze ist. In der «Dust Bowl»-Periode sei hingegen vor allem mangelnder Niederschlag der Auslöser gewesen.
Einer Megadürre gehe in der Regel ein längeres Hochdruckgebiet voraus, wodurch wolkenlose Bedingungen geschaffen würden, die eine Zufuhr von heißer
Luft erlaubten. Trockene Böden erhöhten den Anteil der Wärme in den eintreffenden Sonnenstrahlen, der sich auf die Umgebungstemperatur auswirke, heißt es in dem Beitrag. Dies habe zur Folge, dass sich Hitzewellen verstärken.
Als Beispiel nennen die Forscher die
Hitzewelle in Russland im Jahr 2010. Dort habe sich die Wahrscheinlichkeit einer Mega-Hitzewelle durch die Wechselwirkung von Dürre und Hitze um das 13-Fache erhöht. Das Zusammenspiel von trockenen Böden und heißer Luft verhindere die Entstehung von Wolken, was weniger Regen zur Folge habe und im Ergebnis die Dürre verstärke, erklären die Forscher.