So interpretieren Forscher der Universität Wageningen die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie, in der die Resistenz von genveränderten Apfelbäumen gegen Apfelschorf, der häufigsten Pilzerkrankung im Apfelanbau, untersucht wurde. Die gentechnisch veränderten Bäume waren bis zu 60 Prozent weniger befallen. Das führte zu einem verringerten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und somit zu einer geringeren Belastung der Umwelt.
Die Forscher entwickelten seit 1994 Apfelbäume mit zusätzlichem genetischem Material der Gerste. Das benutzte Element der Gerste-DNA schützt diese vor invasiven Pilzen. Laborversuche zeigten, dass dieser Effekt auch bei Äpfeln auftritt. Im Feldversuch wurden genetisch veränderte Apfelbäume der Sorten Gala und Elstar sowie nicht veränderte Bäume angepflanzt. Hierbei wurden gegen den Pilz, der den Apfelschorf verursacht, keine Chemikalien eingesetzt, um herauszufinden, ob die Teile der Gerste-DNA die Äpfel tatsächlich vor dem Schorfbefall schützen.
Die Resultate des Feldversuchs waren positiv. Im Feldversuch befanden sich auch Bäume der resistenten Sorte Santana, die von Forschern der Universität Wageningen durch Kreuzungszüchtung entwickelt wurde. Deren Resistenz basiert auf einem anderen Abwehrsystem als die Gersten-Resistenz. Die Kombination der beiden Abwehrsysteme mittels genetischer Veränderung könnte, so die Meinung der Wissenschaftler, zu einer dauerhaften Resistenz führen und somit den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln möglicherweise überflüssig machen. (aid)
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