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17.02.2013 | 07:05 | Sortenversuche 

Kann Mini-Kiwi Erwerbsobstanbau erobern?

Veitshöchheim - Kleiner, grüner, süßer: Minikiwis (Actinidia arguta) schmecken nicht nur besser als ihre großen Brüder.

Minikiwi
(c) lwg
Das machte Obstexperte Hubert Siegler beim Obstbautag der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim klar: Die Früchte besitzen eine glatte Schale und können -im Gegensatz zur behaarten großfruchtigen Kiwi (Actinidia deliciosa) - komplett verzehrt werden. Außerdem gedeihen die frostunempfindlichen Kletterpflanzen in den meisten Klimazonen Europas. Beste Voraussetzungen für einen professionellen Anbau, meinte Siegler. Portugiesen, Franzosen, Belgier und Holländer haben das erkannt und vermarkten die fingerdicken Vitamin-C- und Mineralstoff-Bomben bereits. Auch aus Chile und Neuseeland reisen geerntete Früchte zu uns.

Doch könnten Mini-Kiwis nicht auch aus bayerischem Anbau in den Handel kommen? Beim Obstbautag stellte Hubert Siegler mehr als hundert Erwerbsobstanbauern die Kultivierungsmöglichkeiten und Sortenvielfalt dieser ursprünglich aus Nordasien stammenden Kiwibeeren vor. Mit Pflanzen des in Chemnitz wirkenden Kiwi-Sammlers und -Züchters Werner Merkel hat Siegler umfangreiche Sorten-Tests bereits durchgeführt. Dessen Neuzüchtungen werden ebenfalls geprüft. Damit steht die LWG auch wieder erst am Anfang eines neuen Kiwi-Versuches.

Eines der Zuchtziele sind zum Beispiel buntschalige Früchte. Der Verbraucher verbindet vor allem mit den Farben Rot und Gelb Reife und Geschmack, erläuterte Siegler. Erste rotschalige Sorten wie ‚Kens Red‘, ‚Kiwai Rouge‘ und ‚Red Beauty‘ gibt es bereits, müssen aber ihr Können in unseren Breiten erst noch im Versuch unter Beweis stellen.

Die bekannten Standardsorten der Minikiwis sind bereits seit zwanzig Jahren Bestandteil des Sortiments der LWG im Versuchsgelände Stutel an der Thüngersheimer Staustufe. Die recht stark wachsenden Pflanzen erwiesen sich als robust, problemlos und oft ertragreich. „Sie sind auch für den Bio-Anbau geeignet, weil sie in der Regel keinen Pflanzenschutz brauchen", erklärte Siegler.

Krankheiten und Schädlingen konnten bisher noch nicht festgestellt werden. Eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung, sowie jährlicher Schnitt sind zu beachten. Da sie ähnlich wie Rebstöcke erzogen werden, könnten Minikiwis auch für Winzer interessant sein, die über freie Anbauflächen verfügen. (lwg)
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