Dabei setzt Bundesforschungsministerin Schavan hauptsächlich auf die Konzepte der Pflanzengenomforscher und des Bioökonomierates. Das millionenschwere Rahmenprogramm hält aus NABU-Sicht nicht, was es verspricht. Unter dem Deckmantel der
Nachhaltigkeit und des Erhalts der
Biodiversität wird lediglich das zweifelhafte Konzept einer industriellen Landwirtschaft fortgeschrieben.
„Bundesforschungsministerin Schavan will mit Hilfe der
Gentechnik Herausforderungen wie den
Klimawandel, den Artenverlust und die Sicherung der
Welternährung meistern - dazu sind ihre Programme jedoch völlig ungeeignet“, sagte NABU-Präsident Tschimpke anlässlich des heutigen Runden Tisches zur Gentechnik in der Landwirtschaft. Im Gegenteil: Der Anbau von Gen-Mais und Gen-Soja für den Fleischkonsum und den Rohstoffbedarf der Industrieländer treibe in Entwicklungs- und Schwellenländern die lokale Wirtschaft mit gewachsenen kleinbäuerlichen Strukturen in neue Abhängigkeiten und zerstöre die regionalen Märkte. Das haben sowohl die Analysen der Deutschen Bank als auch des Weltagrarberichts belegt. In diesen Berichten werde deutlich, dass die Annahme, mit gentechnisch veränderten Pflanzen könne die Produktivität in der Landwirtschaft gesteigert werden, sich nicht bestätigen lasse.
Tschimpke: „Eine Verlagerung der Probleme und eine Verursachung ökologischer Kollateralschäden durch Risikotechnologien wie die Gentechnik tragen nicht zur Schaffung stabiler Lebens- und Produktionsgrundlagen bei. Das geplante Forschungsprogramm muss daher grundlegend überarbeitet werden.“ (nabu)