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08.09.2020 | 04:20 | Umweltschutz-Erfolg 
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Nachweis für neue Gentechnik entwickelt

Berlin - Eine neue Methode zum Nachweis moderner Gentechnik ist aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze ein Fortschritt für den Umweltschutz - und eine Schlappe für Befürworter der Technik.

Gentechnik?
(c) Shawn Hempel - fotolia.com
Hintergrund ist eine Veröffentlichung des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) und anderer Organisationen.

Die Methode ermöglicht demnach den Nachweis einer gentechnisch veränderten Rapssorte, die mit sogenanntem Genome Editing hergestellt wurde. Das sind Techniken, über die das Erbgut gezielter verändert werden kann als mit älteren Gentechnik-Methoden.

«Das ist ein wichtiger Erfolg für den Umweltschutz und für alle, die auf gentechnikfreie Lebensmittel Wert legen», sagte Schulze (SPD). Befürworter hätten argumentiert, der Nachweis der Veränderung könne mit der neuen Technik nicht mehr gelingen.

«Die Initiative des VLOG aber zeigt: Mit dem nötigen Forschungsinteresse können solche Nachweismethoden eben doch entwickelt werden.» Auch neue Gentechnik müsse reguliert werden, um Risiken zu vermeiden. Sie werde darauf dringen, dass sich Deutschland bei der EU-Kommission für eine schnellstmögliche Prüfung der Nachweismethode einsetze, «um sie möglichst zügig in die Praxis zu bringen», kündigte Schulze an.

2018 hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass neue Gentechnik wie die sogenannte Genschere Crispr/Cas auch als Gentechnik gilt und damit nach dem Gentechnikrecht streng reguliert ist. Ob diese Gleichsetzung zeitgemäß ist, ist umstritten.

«Wir haben diesen Test entwickelt, weil die Behörden es versäumt haben. Es wäre ihre Aufgabe gewesen», sagte VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting. Franziska Achterberg von Greenpeace sagte: «Jetzt gibt es keine Ausreden mehr - bestehende Sicherheits- und Kennzeichnungspflichten müssen auch auf diese neuen Gentechnik-Produkte angewendet werden.»
dpa
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Kommentare 
Grüner Finger schrieb am 09.09.2020 09:07 Uhrzustimmen(10) widersprechen(8)
Ministerin Schulze hat die Publikation nicht gelesen, vrsztändlich! Wohl aber die Meldung von VLOG. Diese hat sie auch verstanden, aber sie hätte sich vor ihrer Äußerung von ihren Fachleuten beraten lassen sollen. Es ist eben kein echtes Nachweisverfahfren für genomeditierte Pflanzen.
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