Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.05.2008 | 06:20 | Forschung 

Neue Quelle für Biodiesel entdeckt

Bonn - Wenn es nach Professor Brown von der Universität Texas in Austin geht, sichern in naher Zukunft Bakterien unsere Mobilität.

Labor
(c) Darren Baker - fotolia.com
Dabei handelt es sich um Cyanobakterien, die Brown zu diesem Zweck im Labor gentechnisch verändert hat. Die Mikroorganismen sind in der Lage, große Mengen an Zellulose und einfachen Zuckern zu produzieren, die sich leicht in Biosprit umwandeln lassen. Dafür brauchen sie lediglich Sonnenlicht, Salzwasser und Brachflächen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden können. Diese Fähigkeit verdanken sie einem eingesetzten Zellulose-Gen, das von dem Bakterium Acetobacter Xylinum stammt. Die produzierten Verbindungen lassen sich "ernten", ohne die Bakterien zu töten. Das bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber den bisher bekannten Mikroorganismen mit ähnlichen Fähigkeiten, wie etwa bestimmten Algenarten.

Außerdem können die Cyanobakterien den benötigten Stickstoff selbst aus der Luft binden, was eine zusätzliche Düngung überflüssig macht. So kann der bakterielle  Biodiesel-Rohstoff besonders preiswert produziert werden. Auch im Vergleich mit pflanzlichen Energiequellen schneiden die Bakterien deutlich besser ab. Denn Mais oder Zuckerrohr benötigen viel kostbare Ackerfläche, für die zum Beispiel in Brasilien Tropenwälder abgeholzt werden. Um den kompletten Treibstoffbedarf der USA durch Biosprit zu ersetzen, müsste man nach Berechnungen von Brown auf einer Fläche von über 2,1 Millionen Quadratkilometern Mais anbauen.

Ließe sich der Ertrag der Bakterien aus den Laborversuchen auf das Freiland übertragen, würden schon 3,5 Prozent dieser Fläche ausreichen. Auch die Qualität der gebildeten Cellulose und Zucker ist denen aus pflanzlichen Quellen überlegen, da weniger störende Stoffe enthalten sind. Die gallertartige Zellulose der Bakterien lässt sich viel leichter aufschließen und in Glukose umwandeln, was wiederum die Produktionskosten senkt. Nach Ansicht  von Professor Brown gibt es aber noch viele weitere Alternativen, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Schließlich ließen sich aus Öl viel nützlichere Dinge machen, als das klimagefährdende Kohlendioxid. (aid)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Biodieselausfuhren auf Rekordniveau

 Diesel aus Pflanzenöl darf ab Mai als Reinkraftstoff in den Tank

 Weg für Biodiesel geebnet

 Biodieselexporteure: Deutschland auf Platz 3

 Landwirtschaft ohne Diesel? Die Suche nach alternativen Antrieben

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken